Es ist schon wieder passiert. Noch eine Woche bis Monatsende und das Geld ist alle. Jetzt bleibt dir nur noch eines übrig, um nicht jeden Tag Reis und Nudeln essen zu müssen: das Konto überziehen. Du schaffst es einfach nicht mit deinem Geld auszukommen, bevor der Monat rum ist. Neue Klamotten, Partys und regelmäßiges Essengehen hinterlassen ihre grausamen Spuren auf deinem Girokonto. Und so rettet dich jedes Mal wieder die Kontoüberziehung vorm Verhungern.
Dabei lässt dich das folgende Märchen einfach nicht los:
Das Girokonto überziehen ist etwas schlechtes. Du hast dein Leben nicht im Griff und deine Schulden werden immer größer.
Die Wahrheit aber ist:
Ist dein Konto im Minus, gewinnst du mehr Kontrolle über deine Ausgaben und sparst dabei sogar noch Geld. ?
In diesem Märchen erkläre ich dir:
- Warum du dich für ein Minus auf dem Konto nicht schämen musst.
- Was du beim Konto überziehen beachten solltest, damit du keinen Ärger von der Bank bekommst.
- Welche Kosten bei einer Kontoüberziehung auf dich zukommen.
- Wie dir das Girokonto überziehen beim Geld sparen hilft.
- Wo du dein Konto günstig überziehen kannst (und so viel mal vorweg: die Sparkasse ist es nicht ?).
Was heißt Konto überziehen und was bedeutet es für dich?
Dein Konto ist im Minus, dein Girokonto überzogen und dein Kontostand wird jetzt in rot statt grün angezeigt.?
Was bedeutet das? Ändert sich außer der Farbe auf deinem Konto noch etwas? Zunächst einmal bedeutet ein roter Kontostand folgendes:
Du hast kein Geld mehr. ?
Kein Geld mehr auf dem Konto zu haben klingt dramatisch, ist es aber gar nicht. Auch wenn du dein Girokonto überzogen hast, läuft auf deinem Konto zunächst alles ganz normal weiter.
Dein Girokonto wird nicht gesperrt. Die Bank ruft nicht die Polizei und du brauchst auch kein schlechtes Gewissen haben. ?
Ist dein Konto überzogen, entstehen dir keine Nachteile.
Dein Bankkonto funktioniert mit einem negativen Kontostand nach wie vor einwandfrei und du kannst es ganz normal weiternutzen, z.B:
- Mit deiner Kreditkarte im Internet einkaufen.
- Überweisungen ausführen (z.B. das Bezahlen von Rechnungen).
- Lastschriften abbuchen lassen (z.B. die Abbuchung von Abonnements).
- Mit der EC-Karte einkaufen.
- Deine Daueraufträge ausführen lassen (z.B. für deine monatliche Miete).
- Mit der EC-Karte Geld abheben.
Was passiert beim Konto überziehen?
Aber auch wenn dein Konto ohne Einschränkungen weiter funktioniert, gibt es beim Konto überziehen ein paar wichtige Regeln, die du unbedingt beachten solltest.
Zunächst solltest du dir folgendes bewusst machen:
Ist dein Konto überzogen, hast du Geld ausgegeben was dir nicht gehört. ?
Und wird das Minus auf deinem Konto durch weitere Überweisungen, Lastschriften oder Einkäufe noch größer, gibst du weiter fremdes Geld aus.
Aber wem gehört dieses Geld beim Konto überziehen, wenn es nicht deines ist?
Ist dein Konto im Minus, hast du das Geld deiner Bank ausgegeben.
Oder mit anderen Worten: Du schuldest deiner Bank Geld, wenn du dein Konto überziehst. Und dieses Geld will deine Bank irgendwann wieder zurück haben.
Dazu 2 Beispiele:
- Du hast gerade 700€ auf deinem Girokonto. Deine Waschmaschine gibt plötzlich den Geist auf und deine Küche steht unter Wasser. Eine neue Waschmaschine kostet 300€. Und als ob das noch nicht genug wäre, muss dein Auto kurz darauf auch noch in die Werkstatt. 500€ für die Reparatur sind kein Schnäppchen aber es hilft nichts. Du brauchst dein Auto für den Weg zur Arbeit. Dein Konto ist jetzt mit 100€ im Minus, die deiner Bank gehören.
- Kurz vor Monatsende möchtest du nochmal mit deinen Freunden essen gehen. Der Abend wird länger, die Drinks teurer. Deinen Kontostand hast du nur so ungefähr im Kopf. Aber du möchtest dich auch nicht bremsen, denn du genießt deinen Abend. Ein paar Tage später stellst du fest, dass du dein Konto überzogen hast. Vor dem netten Abend mit deinen Freunden hattest du noch 50€ auf dem Konto. Das Essen und die Drinks haben aber 80€ gekostet. Deine Kontoüberziehung beträgt jetzt 30€.
Wie funktioniert Konto überziehen?
Du kannst mit deinem Konto nicht nur durch die undichte Waschmaschine, das kaputte Auto oder die lange Partynacht ins Minus zu rutschen.?
Nachfolgend ein noch ein paar Beispiel aus dem Alltag, die bei dir zu einer Kontoüberziehung führen können:
- Du hast dein Konto mit deiner EC-Karte überzogen (z.B. durch einen Einkauf oder eine Geldabhebung).
- Es gab eine Paypal-Abbuchung auf deinem Girokonto.
- Du musstest noch eine dringende Überweisung ausführen.
- Es wurde noch eine verspätete Lastschrift von deinem Konto abgebucht.
- Die Kreditkartenabbuchung des letzten Monats hat dein Konto überzogen.
Warum und wodurch du dein Konto überziehst, spielt für deine Bank keine Rolle. Sie interessiert es nicht, ob du durch deine nervige Waschmaschine oder das Essengehen mit deinen Freunden ins Minus gerutscht bist.
Beim Konto überziehen beschäftigt deine Bank nur eine einzige Frage:
Hast du einen Dispo oder hast du keinen? ?
Die Antwort auf diese Frage ist deiner Bank sehr wichtig. Denn sie unterscheidet beim Konto überziehen zwischen 2 Arten:
- Konto überziehen mit Dispo.
- Du überziehst dein Konto ohne Dispo (geduldete Überziehung).
Warum diese Unterscheidung für deine Bank so wichtig ist, klären wir noch. ➡️
Bereits aber so viel vorweg: Wenn du dein Konto mit einem Dispo überziehst, machst du deine Bank sehr glücklich. Konto überziehen ohne Dispo findet sie gar nicht witzig.
Was ist ein Dispo?
Ein Dispo ist ein Kredit.?
Das heißt, deine Bank leiht dir mit einem Dispokredit Geld, dass du ausgeben kannst aber später wieder zurückzahlen musst.
Im Unterschied zu einem „normalen“ Kredit, hat ein Dispokredit jedoch eine Besonderheit:
Beim Dispokredit bekommst du kein Geld ausgezahlt.
Ein Dispokredit wird auf deinem Girokonto als „negative Grenze“ hinterlegt und ist die Erlaubnis deiner Bank, dass du mit deinem Konto bis zu dieser Grenze ins Minus rutschen darfst. ✅
Dazu 3 kurze Beispiele:
- Deine Bank hat dir einen Dispo über 2.000€ auf deinem Girokonto eingerichtet. Du hast kein Geld mehr auf deinem Konto aber du musst noch eine wichtige Rechnung über 200€ bezahlen. Mit deinem Dispokredit ist das kein Problem. Du kannst das Geld überweisen und rutscht mit 200€ ins Minus. Du nutzt deinen Dispokredit jetzt mit 200€.
- Nachdem du die 200€ überwiesen hast, bekommst du ein paar Tage später einen Brief von deinem Stromanbieter. Er möchte eine Nachzahlung von dir über 150€ haben. Wieder loggst du dich in dein Online Banking ein und überweist die 150€, obwohl du eigentlich schon kein Geld mehr hast. Du nutzt deinen Dispokredit jetzt mit 350€.
- Jetzt schickt auch noch das Wasserwerk einen Brief. Du rechnest mit einer Nachzahlung aber bist positiv überrascht. Dieses Mal hast du weniger Wasser verbraucht als sonst und bekommst dafür 50€ auf dein Girokonto gutgeschrieben. Deinen Dispo nutzt du jetzt nur noch mit 300€.
Konto überziehen mit Dispo.
Wenn du deinen Dispo nutzen möchtest, musst du nichts weiter machen. Dein Dispokredit aktiviert sich von ganz allein, sobald du mit deinem Konto ins Minus rutscht. ✅
Bei der Disponutzung gelten folgende Regeln:
- Du kannst deinen Dispokredit jederzeit nutzen, ohne deine Bank zu fragen.
- Dein Konto kannst du so oft überziehen, wie du willst.
- Wie weit du deinen Dispo nutzen kannst, legt das Dispolimit fest. Dazu aber später mehr. ➡️
- Du kannst dein Konto so lange im Minus lassen, wie du möchtest. Es gibt keine zeitliche Begrenzung.
Einen Dispo zu nutzen ist unkompliziert und es gibt nur wenige Regeln, die du dabei beachten musst. Da wirkt es fast so, als würde deine Bank wollen, dass du dein Konto überziehst. ?
Und genauso ist es auch:
Deine Bank mag es, wenn du einen Dispokredit hast und auch nutzt, da sie dadurch Dispozinsen verdient und gleichzeitig ihr Risiko kontrolliert.
Warum ist das so?
Mit einem Dispositionskredit sagst du deiner Bank, dass es in Zukunft bei dir vorkommen kann, dass du dein Konto überziehen wirst.
Das beruhigt deine Bank, denn so wird sie nicht ohne Vorwarnung davon überrascht, wenn du mit deinem Konto ins Minus rutscht. ?
Mit einem Dispo zeigst du deiner Bank aber auch, dass du die Kontrolle über dein Geld hast, selbst wenn du dadurch in einer Kontoüberziehung landest. Und wenn deine Bank dann sogar noch Geld mit den Dispozinsen verdienen kann, könnte es nicht besser für sie laufen.
Konto überziehen ohne Dispo oder wenn der Dispo überzogen ist.
Du kannst dein Konto aber auch ohne Dispo überziehen. Das geht über 2 Wege:
- Du hast gar keinen Dispo und überziehst dein Konto.
- Du hast zwar einen Dispo aber bist mit deinem Konto schon über den Dispo hinaus ins Minus gerutscht.
In beiden Fällen rechnet deine Bank nicht damit, dass du dein Konto überziehst. Machst du es doch, wird deine Bank skeptisch. Sie hat Angst, dass du das geliehene Geld ausgibst und nie wieder zurückzahlen wirst.
Überziehst du dein Konto ohne Dispokredit oder ist dein Dispo überzogen, bist du in einer geduldeten Überziehung. ?
Deine Bank möchte ihr Geld bei einer geduldeten Überziehung am liebsten sofort wieder zurück haben, denn sie duldet die Überziehung nur. Sie findet sie aber überhaupt nicht gut.
Bist du in einer geduldeten Überziehung, wirft deine Bank ein Auge auf dich, weil sie Angst um ihr Geld hat. ?
Gleichst du das Minus auf dem Konto ohne Dispo nicht schnell wieder aus, wirst du von deiner Bank Anrufe oder Briefe bekommen. Sie wird dich auffordern, das Minus auf deinem Konto sofort wieder auszugleichen.
Kannst du das Geld in einer geduldeten Überziehung nicht schnell wieder zurückzahlen, kann es passieren, dass dir deine Bank dein Girokonto kündigt.
Ob deine Bank dein Girokonto bei einer geduldeten Überziehung kündigt, hängt von 2 Dingen ab:
- In welcher Höhe du dich in einer geduldeten Überziehung befindest (also wieviel Geld du deiner Bank schuldest).
- Wie lange du dich schon in der Kontoüberziehung befindest.
Aber selbst wenn du noch nicht lange in der geduldeten Überziehung bist oder es nur wenige Euro sind, mit denen du dein Konto überzogen hast, solltest du es auf keinen Fall darauf ankommen lassen.
Versuche dein Konto in einer geduldeten Überziehung schnell wieder auszugleichen oder nachträglich einen Dispo einzurichten.☝?
Kontoüberziehung einrichten und Dispokredit nutzen.
Ab wann darfst du dein Konto überziehen?
Du kannst dein Konto ab dem Zeitpunkt überziehen, indem dir deine Bank die Erlaubnis dafür gegeben hat.
Diese Erlaubnis beantragst du, indem du dir einen Dispo auf deinem Konto einrichten lässt.?
Für die Einrichtung eines Dispokredits hast du 2 Möglichkeiten:
- Du beantragst einen Dispokredit im Online Banking deiner Bank (funktioniert bei Direktbanken sehr gut).
- Du beantragst deinen Dispokredit schriftlich (meistens bei Filialbanken wie der Sparkasse oder Volksbank notwendig).
Bei folgenden Bank kannst du einen Dispositionskredit im Online Banking beantragen:
- ING DiBa
- comdirect
- DKB
- N26
- Postbank
- netbank
- Norisbank
- Commerzbank
- Deutsche Bank
- Consorsbank
Bei einigen Banken musst du für die Einrichtung eines Dispositionskredit entweder in die Filiale oder kannst ihn schriftlich (die Formulare findest du entweder Online auf der Internetseite deiner Bank oder in der Filiale) per Post beantragen:
- Targobank
- Hypovereinsbank
- Sparkasse
- Volksbank
Das Dispolimit ist die Grenze deines Dispokredits.
Wenn du das erste Mal einen Dispositionskredit zum Konto überziehen einrichten möchtest, wird deine Bank prüfen, welches Dispolimit sie dir geben kann.
Das Dispolimit entscheidet darüber, wie weit du dein Konto überziehen darfst.
Deine Bank legt das Dispolimit fest, nachdem sie sich folgende Informationen über dich angeschaut hat:
- Wie Kreditwürdig bist du?
- Wieviel Geld geht regelmäßig auf deinem Konto ein?
Die Bank bewertet deine Kreditwürdigkeit nach einem internen Punktesystem. Dieses Bewertungssystem hält sie geheim, damit du es nicht aktiv beeinflussen kannst. ?
Man munkelt aber, dass deine Kreditwürdig davon abhängt, wie oft du in der Vergangenheit bereits mit deinem Konto ins Minus gerutscht bist und wie schnell du deine Kontoüberziehung wieder ausgeglichen hast.
Wie hoch dein Dispolimit ist, hängt auch davon ab, wie viel Geld regelmäßig auf deinem Konto eingeht. Hier spielt die Höhe deines Gehalts eine sehr große Rolle.
Dein Gehalt ist für die Höhe des Dispolimits sehr wichtig, weil es bestimmt, wie schnell du deine Disposchulden wieder zurückzahlen kannst.
Dispo erhöhen oder veringern.
Hast du bereits einen Dispokredit auf deinem Girokonto eingerichtet, kannst du ihn jederzeit anpassen:
- Du kannst deinen Dispokredit erhöhen. ⬆️
- Du kannst dein Dispolimit verringern. ⬇️
Bei jeder Änderung wird deine Bank jedoch wieder prüfen, wie Kreditwürdig du aktuell bist und wieviel Gehalt gerade auf deinem Konto eingeht.
Möchtest du dein Dispolimit erhöhen und hast deinen Dispokredit in der Vergangenheit bereits regelmäßig zurückgezahlt, hast du gute Chancen, dass dir deine Bank ein höheres Dispolimit einräumt.
Kosten beim Konto überziehen.
Das Konto überziehen zählt bei deiner Bank zu den Dingen, die einen besonders hohen Preis haben. ?
Je nachdem, ob du einen Dispokredit auf deinem Girokonto hast oder nicht, fallen beim Konto überziehen unterschiedliche Kosten an:
- Bist du mit deinem Konto im Minus und hast einen Dispokredit, zahlst du Dispozinsen.
- Hast du ein Minus auf dem Konto und hast keinen Dispokredit, zahlst du Überziehungszinsen.
- Wenn du einen Dispokredit hast aber bereits darüber hinaus im Minus bist, zahlst du Dispozinsen und Überziehungszinsen.
Für die Kosten beim Konto überziehen gibt es eine allgemeingültige und sehr wichtige Regel:
Überziehungszinsen sind immer höher als Dispozinsen.?
Warum ist das so?
Ohne Dispo weiß deine Bank nicht, dass du dein Konto überziehen wirst. Machst du es trotzdem, nimmt die Bank an, dass du gerade Schwierigkeiten mit deinem Geld hast.
Und wenn du Geldprobleme hast, ist das Risiko für deine Bank größer, dass du ihr das geliehene Geld aus dem Dispositionskredit nicht mehr zurückzahlen kannst.
Um dieses Risiko auszugleichen, verlangt deine Bank mehr Zinsen, wenn dein Dispo überzogen ist oder du gar keinen Dispo hast.
Übersicht der Dispozinsen und Überziehungszinsen beim Konto überziehen.
In der nachfolgenden Übersicht kannst du dir einen Überblick über die aktuellen Disposzinsen und Überziehungszinsen der größten Banken verschaffen:
Bank | Dispozinsen | Überziehungszinsen |
comdirect | 6,50% | 11% |
DKB | 6,74% | 6,74% |
ING DiBa | 6,99% | 6,99% |
Consorsbank | 7,75% | 7,75% |
netbank | 8,00% | 8,00% |
Commerzbank | 8,75% | 11,25% |
N26 | 8,90% | 8,90% |
Postbank | 10,55% | 14,95% |
Hypovereinsbank | 10,63% | 10,63 |
Deutsche Bank | 10,90% | 14,90% |
Sparkasse | >10% | >15% |
Volksbanken | >10% | >15% |
Targobank | 12,43% | 15,43% |
Du kannst in der Übersicht erkennen, dass einige Banken zum Teil gar keine Überziehungszinsen verlangen. ?
Das sieht auf den ersten Blick sehr kundenfreundlich aus, kann sich aber auch sehr schnell zu deinem Nachteil wandeln.
Banken ohne Überziehungszinsen haben sehr wenig Toleranz für eine Kontoüberziehung ohne Dispo oder über den Dispo hinaus. ❌
Bist du bei einer Bank ohne Überziehungszinsen in einer geduldeten Überziehung, wirst du sehr schnell Anrufe und böse Briefe bekommen, die dich dazu drängen dein Konto schnell wieder auszugleichen.
Warum Konto überziehen so teuer ist.
Oft sind die Dispozinsen bei Banken so hoch, dass sie sich jenseits von Gut und Böse befinden und du genau hingucken musst, ob du die Zahl gerade richtig gelesen hast. ?
Da fragst du dich wahrscheinlich folgendes:
Warum zahlst du 10% Dispozinsen, wenn du der Bank mal ein paar Euro schuldest und sie zahlt dir 0,1243% Zinsen, wenn du dein Geld bei ihr anlegst?
Das hat 2 Gründe:
- Nutzt du deinen Dispokredit, hast du Geld ausgegeben, dass dir nicht gehört. Da deine Bank nicht sicher sein kann, ob sie ihr geliehenes Geld jemals wiedersieht, lässt sie sich diesen Risiko mit hohen Zinsen bezahlen.
- Banken wollen Geld verdienen. Ein Dispokredit ist für deine Bank eine absolute Goldgrube. Banken leihen sich Geld für sehr niedrige Zinsen bei der Zentralbank und verleihen es über den Dispo teuer an dich weiter.
Was ist günstiger: Konto überziehen oder Kredit aufnehmen?
Bei den teilweise hohen Dispozinsen ist dir vielleicht mal der Gedanke gekommen, dass du auch gleich einen Kredit mit günstigeren Konditionen aufnehmen könntest, als bei hohen Zinsen im Dispokredit zu hängen.
Das würde doch Geld sparen oder?
Leider Nein. ❌
Vielleicht sparst du mit einem Kredit ein oder 2 Prozent Zinsen. Aber der große Unterschied zwischen einem Dispokredit und einem „normalen“ Kredit ist folgender:
Ein Dispokredit ist kurzfristig und flexibel. Ein Ratenkredit dagegen ist langfristig und unflexibel. ??
Das Gute beim „spontanen“ Konto überziehen mit dem Dispo ist doch, dass du jederzeit wieder ins Plus kommen kannst. Bei einem Kredit funktioniert das nicht. Hier zahlst du feste Raten über einen langen Zeitraum ab.
Mit einem Kredit gehst du eine langfristige Bindung ein.
Und du weißt wie das heutzutage mit langfristigen Bindungen ist. Da traut sich im echten Leben doch auch keiner mehr ran. ?
Nur in einem Fall ist ein Kredit sinnvoller als ein Dispo.
Wenn du dein Konto bereits mit einem sehr hohen Betrag überzogen hast und sich deine Schulden trotz Dispo Monat für Monat weiter erhöhen, solltest du dringend über eine Umschuldung nachdenken.
Eine Umschuldung bewahrt dich vor der Schuldenfalle.
Wachsen deine Schulden immer weiter an, kann es passieren, dass die Zinsen auf deine hohen Schulden irgendwann so schnell steigen, dass du die Kontrolle über deine Ausgaben verlierst.
Um das zu vermeiden, solltest du frühzeitig darüber nachdenken deinen Dispo umzuschulden. ?
Eine Umschuldung läuft wie folgt ab:
- Du nimmst einen günstigen Ratenkredit bei einer Kreditbank auf. Wichtig ist, dass du diesen Kredit nicht bei der Bank aufnimmst, bei der du deinen Dispo hast.
- Such dir eine Bank mit sehr guten Kreditzinsen. Von vielen Lesern wurde mir der Vergleichsrechner von Verivox* empfohlen. Dieser Schritt ist wichtig, denn durch zu hohe Zinsen vergrößern sich deine Schulden nur noch schneller. Genau das willst du aber mit einer Umschuldung vermeiden.
- Hast du einen günstigen Kredit gefunden*, achte darauf, dass die Bank weiß, wofür du den Kredit verwenden möchtest. Gib beim Antragsprozess an, dass du das Geld für eine Umschuldung brauchst.
- Wenn du den Kredit von der Bank ausgezahlt bekommst, überweise es auf dein Girokonto und gleiche damit dein Konto aus.
Ich weiß, dass es unbefriedigend ist, einen Kredit zu beantragen und nichts von dem Geld zu haben.
Rufe dir daher folgendes in Erinnerung: Eine Umschuldung ist bei einer zu hohen Kontoüberziehung günstiger, als die hohen Zinsen eines ständig wachsenden Disposition zu zahlen. Du sparst mit diesem Schritt bares Geld.
Konto überziehen Zinsen.
Um die Dispozinsen und Überziehungszinsen von deinem Girokonto einzuziehen, hat deine Bank 2 Möglichkeiten:
- Sie zieht die Zinsen am Ende jedes Monats ein.
- Sie belastet dein Konto am Ende jedes Quartals.
Welche Option sie zur Abrechnung der Dispozinsen und Überziehungszinsen nutzt, entscheidet jede Bank für sich.
Aber ganz gleich, zu welchem Zeitpunkt deine Bank die Zinsen fürs Konto überziehen von dir haben möchte, es gilt immer der folgende Grundsatz:
Du zahlst für jeden einzelnen Tag, an dem du mit deinem Konto im Minus warst, Zinsen.
Selbst wenn du also nur einen einzigen Tag im Monat dein Konto überzogen hast, zahlst du dafür Dispozinsen oder Überziehungszinsen. Da sind die Banken wirklich sehr genau. ?
Konto überziehen Rechner: Anleitung zum Dispozinsen berechnen und Überziehungszinsen berechnen.
Möchtest du du nicht auf die Abrechnung deiner Bank warten und selber deine Dispozinsen berechnen, kannst du das mit der folgenden Formel machen:
(Betrag, im Minus) x (Dispozins) x (Tage im Minus) / 360 Tage
= Dispozinsen, die du deiner Bank schuldest
Für die Berechnung der Überziehungszinsen nimmst du die diese Formel:
(Betrag, im Minus) x (Überziehungszins) x (Tage im Minus) / 360 Tage
= Überziehungszinsen, die du deiner Bank schuldest
Dazu noch ein Beispiel:
Du brauchst eine neue Waschmaschine für 350€. Da du gerade kein Geld mehr auf deinem Konto hast, rutscht du mit 350€ für 10 Tage ins Minus. Der Dispozins bei deiner Bank beträgt aktuell 7%. Deine Dispozinsen berechnest du dann wie folgt:
350€ x 7% x 10 Tage / 360 Tage = 0,70€
Ist dir das Dispozinsen berechnen zu kompliziert, kann ich dir alternativ diesen Dispozinsrechner sehr empfehlen.
Warum du dein Konto überziehen solltest.
Regelmäßiges Konto überziehen hilft dir dabei langfristig Geld zu sparen. ?
Was zunächst verrückt klingt, lässt sich sehr gut mit einer Reaktion des menschlichen Unterbewusstseins erklären.
Hast du ein Minus auf dem Konto, schlägt dein Unterbewusstsein sofort Alarm, um dich zu schützen. ?
Verständlich, denn eine Kontoüberziehung heißt, dass du kein Geld mehr hast. Und ohne Geld fällt das Überleben deutlich schwerer:
- Dir fehlt Geld für Essen und Kleidung.
- Du hast kein Geld mehr für die Miete.
- Du häufst immer mehr Schulden an.
Diese und weitere Ängste dieser Art lassen dein Unterbewusstsein durchdrehen. Es übernimmt die Kontrolle und sucht Lösungen, wie du wieder aus der Schuldenfalle herauskommst.
Aber du bist diesen Gedanken nicht hilflos ausgeliefert. Du kannst die unterbewussten Ängste steuern und mit ihnen sogar Geld sparen. ✅
Dazu solltest du folgendes machen:
Überziehe dein Konto jeden Monat. ?
Aber wie genau sparst du mit den unterbewussten Ängsten und regelmäßigem Konto überziehen Geld?
Dein Unterbewusstsein bremst deine Ausgaben.
Wenn du dein Konto überzogen hast, wünscht du dir unterbewusst nichts sehnlicher, als auf deinem Konto zurück im grünen Bereich zu sein.
Du willst dich wieder wohlfüllen und nicht Angst haben müssen, dass du dir morgen nichts mehr zu Essen kaufen kannst. ?
Das Problem dabei ist:
Du hast ein Minus auf dem Konto aber kein Geld, es auszugleichen.
Dein Unterbewusstsein nimmt dieses Problem war und versucht es aus dem Weg zu räumen, indem es deine Einkäufe und Ausgaben für den Rest des Monats so bremst, dass du automatisch weniger Geld ausgibst.
Und das Beste ist, dass die Kostenkontrolle automatisch in deinem Kopf abläuft, ohne dass du es merkst. ?
Dein eigenes Unterbewusstsein kümmert sich darum, dass du weniger Geld ausgibst und wieder aus dem Dispo kommst.
Jedes Mal, wenn du vor einer Entscheidung beim Einkaufen, Online-Shopping oder Geld abheben stehst, wird dein Unterbewusstsein unbemerkt die Kontrolle übernehmen und verhindern, dass du noch tiefer in die Kontoüberziehung tappst.
Du passt deine Ausgaben automatisch an deinen Kontostand an.
Stell dir folgende Situation vor…
Du hast diesen Monat 1.000€ auf dem Konto zum Ausgeben. Dein Kopf weiß, dass die Grenze auf deinem Konto bei 1.000€ liegt.
Wieviel Geld wirst du diesen Monat ausgeben? 800€? 900€?
Falsch. ❌
Du wirst genau so viel Geld ausgeben, wie dir zur Verfügung steht, nämlich die 1.000€.
Jetzt stell dir vor, du hast nur noch 900€ jeden Monat zum Ausgeben.
Dein Kopf erkennt auch diese Grenze und sobald du im laufenden Monat mehr als 900€ ausgegeben hast, wird dein Unterbewusstsein einschreiten und deine Ausgaben stoppen.
Unnötige Sachen kaufst du dir dann nicht mehr, weil dich dein schlechtes Gewissen sonst auffrisst. ?
Du lässt es für dich selbst nicht mehr zu, dass du dein Konto noch weiter überziehst und ins Minus rutscht.
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Hi,
viel interessanter als die Idee mit dem Dispo zum sparen ist für mich das Konzept „pay yourself first“ aus „der reichste Mann von Babylon“.
Aber eine nette Auflistung. Hast du noch Infos zur Schufa? Gibt es eine bessere Bewertung wenn ich viele Dispokredite zurückzahle?
Hi Markus, ja danke erstmal. Mir ist hier bei dem Artikel schon klar, dass er Aufruhr verursacht. Ist halt nicht das, was 95% der Finanzblogger schreiben. Ich hab wirklich keine Lust, den selben Kram zum zehnten Mal zu schreiben nur weil alle von der Wiege auf gelernt haben ihren Dispo nicht anzufassen. 🙂
Aber zur Frage: Zahlst du regelmäßig deinen Dispo zurück gibts keine bessere Schufa. Die Einrichtung des Dispos wird einmal von der Bank gemeldet. Aber die Nutzung wird nicht zur Schufa gehen. ABER: Für das interne Risikoscoring der Bank zählt das schon. Zahlst du also immer fleißig deinen Dispo zurück, schätzt die Bank dich als guten Kunden. Beantragst du in Zukunft bei deiner Bank mal einen Ratenkredit, dürfte das deutlich einfacher und schneller gehen! 😉
Ach ja und im Übrigen… Der reichste Mann von Babylon… super Buch! Empfehle ich auch!! 🙂
Ich habe mein Konto noch nie überzogen. Habe nicht mal einen Dispo. Die Angst ins Minus zu rutschen ist so groß, dass ich immer minimum 1000 Euro auf dem Girokonto habe. Ich will die 0 nicht unterschreiten und schon gar nicht mich dran gewöhnen. Stattdessen mache ich es wie Markus: Ich habe eine feste Sparrate, die direkt abgeht. Ich lasse mir genug Luft für Spaßausgaben. Meistens bleibt jeden Monat was übrig, was ich dann auch noch wegüberweise (Depot oder Tagesgeldkonto). Einmal habe ich die 1000€ unterschritten, was mich erschrocken hat. Da habe ich dann tatsächlich eine kurze Kaufpause eingelegt.
Mein gedanklicher Nullpunkt auf dem Girokonto liegt bei 1000 Euro. Wenn ich unter 1000 Euro habe bin ich im Minus. Funktioniert genau so mit dem Zwangsspareffekt, nur zahle ich keine Zinsen.
Auch ein guter Plan! Aber der kann auf keinen Fall so effektiv wie ein „richtige“ Nullpunkt beim Konto überziehen. 😉
Doch! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Bremse mit dem Dispo nicht für alle funktioniert. Irgendwann gewöhnt man sich daran ins Minus zu rutschen. Die Bremse wird lockerer. Unterbewusst fängt man an den Dispo wie eigenes Geld zu behandeln, bis erirgendwann komplett ausgereizt ist. Wenn man dann kein Geld mehr für Lebensmittel hat, nimmt man einen Kredit auf, um den Dispo auszugleichen und die Abwärtsspirale beginnt von sich neuem an zu drehen, bis der Dispo wieder ausgereizt ist und der nächste Kredit folgt – bis man irgendwann keine neuen Kredite bekommt, weil die Schufa komplett versaut ist.
Von dem gedanklich nach unten Verschobenen Nullpunkt, also unter Null, verdient die Bank natürlich auch WESENTLICH MEHR ALS
bei einem Dispokredit. Wenn es hart auf hart kommt, glaube ich ist ein Dispokredit nicht gut. Beim Einfamilienhaus oder bei einer Existenzgründung etc., wird einem von jemanden vernünftigen in der Bank die Frage gestellt, ob man seine Existenz auf Schulden mit Umschuldung aufbauen will.
Das bedeutet allerdings, dass du in deinem Leben quasi 1000 Euro verschwendest. Du gibst diese 1000 Euro ja dann niemals aus. Verstehst du was ich meine. 1000 Euro ist bei dir = 0 Euro. das ist eigentlich ziemlich dämlich. Stattdessen kannst du sie auch mir geben. Dort sind sie besser angelegt. Du brauchst sie ja anscheinend nicht.
Tatsächlich in den Dispo zu rutschen halte ich nicht für zielführend. Außerdem ist es nicht praktisch und kann auch mal nach hinten losgehen, wenn man dann wirklich mal überraschend zwingend (mehr) Geld benötigt.
Ausgefallen ist der Gedanke aber allemal:-)
Guter Punkt! Wenn man überraschend mehr Geld benötigt, sollte man aber anderweitig vorgesorgt haben. Die drei Nettomonatsgehälter auf einem extra Tagesgeld sollte man immer haben… oder die verbuddelte Goldtruhe im Vorgarten! 🙂
Den Grundtenor des Artikels finde ich persönlich falsch. Es darf nicht gut sein, wenn man ein Minus auf seinem Konto hat.
Natürlich kann man aus seinen Fehlern lernen, doch im Grunde sollte man immer versuchen, das genug Geld da ist.
Sorry, aber das sehe echt genau anders als du.
Und warum sollte das falsch sein? Dieses Naturgesetz kenne ich noch gar nicht!? 🙂 Falsch ist es nur, wenn es nicht zu dir passt. Hilft dir das Konto zu überziehen beim Einhalten deines Budgets oder Ausgaben, ist es eine gute Sache. Wenn es hilft, jucken mich die paar cent Zinsen nicht, die ich auf die 100 Euro beim Konto überziehen zahle.
Aber soll ich dir was sagen? Ich finde es gut, dass hier so viele unterschiedliche Meinungen existieren. 🙂 Jeder macht das so, wie er es mag. 🙂
Jemand, der so sehr das Problem hat, dass er immer alles ausgibt, was er verdient, dem wird das wenig helfen. Er hat vllt. 3 Nettogehälter auf dem Tagesgeldkonto, aber was sollte ihn daran hindern, an dieses dann ran zu gehen, wenn er auf dem Girokonto ins Dispo gerät?!
Sein grundlegendes Problem, zu viel Unnötiges zu konsumieren und nicht zu sparen, wird sich imo durch eine rote Zahl auf dem Giro nicht in Luft auflösen sol lange woanders noch paar Kröten liegen…
Bin da größtenteils Daniels Meinung und finde auch die Einstellung, das Konto ins Minus zu ziehen, nicht sonderlich gut.
Lieber wie @ExStudentin oder auch @Christian Wimmer einen „gedanklichen“ Dispo einrichten und versuchen, diesen nicht zu unterschreiten.
Ein „echter“ Dispo verursacht unnötig hohe Ausgaben und ist mMn. nicht zielführend.
Aber ansonsten fand ich den Text nett zu lesen auch wenn meine Meinung etwas von Deiner abweicht.
Wobei ich auch denke, dass man den ganzen Artikel mit einem Augenzwinkern sehen sollte 🙂
Hi Felix,
Ein bisschen Augenzwinkern ist immer dabei! 🙂
Ich möchte aber auch ein Punkt entgegenwerfen… Du sagtest unnötig hohe Kosten. Aber sind es wirklich hohe Kosten, wenn ich auf 50 Euro Minus 0,20 Euro Zinsen im Monat zahlen?? Ich sag das mal so flappsig: Wen interessieren denn 0,20 Euro?? Ich überziehe mein Konto ja nicht mit 20.000 Euro… du unterschreitest einen Nullpunkt und danach setzt das schlechte Gewissen ein. Dafür zahl ich auch gerne mal ein paar Cent Zinsen Lehrgeld! 😉
Grüße
Sascha
Ein anderer Nebenaspekt wurde völlig ausgeklammert: In den Dispo zu rutschen bedeutet für etliche Omas (von vielen Schülern und Studenten), dass sie mal endlich wieder Besuch bekommen! 🙂
Liebe Grüße vom Pelzigen und Behörten
hahah 🙂 das ist so ein gutes Argument, dass ich überlege es oben in den Text mit aufzunehmen! Zahlt man nicht gern 0,20 Euro Zinsen, um seine Oma endlich mal wieder zu sehen? Kuchen gibts ja dann auch noch… und Socken… und ein Haufen Fragen, warum du noch nicht verheiratet bist! 🙂
Hallo, lustig zu lesen, aber gedanklich der falsche Ansatz, weil Du die Wirksamkeit eines solchen Verhaltens auf dich auch auf andere Menschen überträgst. Oder zumidnest darauf setzt, das bei anderen menschen ob solchen Verhaltens die gleiche Wirkung einsetzt. Tut Sie aber nicht, denn zahlreiche Statistiken belgen etwas anderes:
1.) Mehr als 2/3 der Nutzer von Dispokrediten nutzen mehr als 2/3 des jahres zu mehr als 50 % des zur Verfügung stehenden Dispokredits dauerhaft aus.
2.) Die durchschnittliche Höhe des genutzten Dispokredits betrug 2016 run 1.600 € >> da fallen dann schonmal etwas mehr Zinsen an als bei den von Dir genannten 50-100 €!
3.) Thema Kreditspirale: Zum einen sind banken sied 2016 verpflichtet, Dispo-Dauernutzern die Möglichkeit der Umschuldung anzubieten. Die Crux an der Sache? Selbst bei erfolgter Umschuldung bleibt den Kunden der Dispo, wenn auch in einem kleineren Rahmen erhalten. Das Ergebnis: Kreditspirale = steigende Überschuldungsgefahr….einfach mal recherchieren
Fazit: Unterhaltsamer Artikel mit einer sehr grenzwertigen Empfehlung! Wenn das von Dir Beschriebene für Dich so funktioniert – OK! Aber das als unterschwelligen Tipp zu formulieren? Besser nicht…
Gruss Markus
Hi Markus, danke für dein Kommentar! Super viel Informationen und sehr gut recherchierter Hintergrund. 🙂 Was bleibt mir da zu sagen?? Für mich funktioniert das tatsächlich super… Und ich glaube, das kann auch für meine Leser funktionieren. Das Wichtigste ist – wie du es sagst – verantwortungsbewusst beim Konto überziehen vorzugehen. 🙂
Aus meiner Erfahrung im Geld-Coaching mit Frauen kann ich die Idee, die hinter deinem Gedanken steht, auch nicht teilen.
Nicht das Negative, also die rote Schallmauer „Dispo“ hilft, gut mit dem eigenen Geld auszukommen. Sondern das Positive. Also mind. 500 € Plus auf dem Konto zu haben z.B. Und das als Haltelinie einzuhalten (so, wie oben beschrieben mit den 1.000€). Das hilft, ein positives Gefühl zum Geld zu haben, denn dann ist noch genug Luft nach unten …
Für mich ist das, was du geschrieben hast, ein intellektuelles Gedankenspiel. Nicht praxistauglich für Menschen, die eh schon viel Negatives mit Geld verbinden – wie viele Frauen.
Frohe Grüße – Dani
Danke für diesen sehr guten Einblick, gerade aus Sicht von vielen Frauen. Das habe ich so auch noch nie gehört.
Hallo Sascha, du hast schon lange nichts mehr geschrieben, hoffe dir gehts gut. Du warst mit die Inspiration für mich und einige andere Ex Banker einen Blog aufzubauen, der aus der Inside Perspektive einiges zeigt, vor allem was das Problem mit Filialbanken ist. Den Dispo Artikel finde ich jetzt auch nicht ganz optimal, ich versuche meinen Lesern auf blackwater.live zu zeigen, dass sie am besten nie ins Minus gehen sollen, da dies oft der Anfang von einer Schuldenkarriere ist. Es ist eine Art Einstiegsdroge.
Aber ich esse doch so gerne Reis!!! :O
Ich überziehe mein Konto regelmässig, habe da sicher auch kein schlechtes Gewissen! Allerdings immer nur so meist um die 150€, das bezahl ich ja mit den Zinsen. Zusätzlich habe ich mir genügend angespart, damit ich das im Notfall auch wieder ausgleichen könnte. Aber: Tue ich nicht, ich sehe nur zu, dass es kurzzeitig wieder auf Null ist, damit die Bank sieht: Da komme ich auch wieder schnellstens hin.
Habe mir sogar schon grössere Sachen angeschafft, nur mit Dispo, ich habe meine Finanzen unter Kontrolle, da ich das Limit nicht bis zum Möglichen ausschöpfe.
Früher habe ich meinen Dispo sehr oft genutzt. Mittlerweile gar nicht mehr.
Jedoch habe ich einen Dispo, sowie einen Rahmenkredit von jeweils 5000€ eingerichtet. Fühlt sich einfach gut an, wenn man weiß, dass man zusätzlich zum Notgroschen auf theoretisch noch mehr Geld zugreifen kann, wenn mal Not am Mann ist.
Ein Rahmenkredit, wie in beispielsweise die ING-Diba anbietet, ist übrigens noch günstiger als der normale Dispokredit.
Was nutzt es, kein Geld mehr auszugeben, wenn man schon alles ausgegeben hat? 😀
Besser: Man überweise am Monatsanfang Geld an ein Zweitkonto und lasse sich nur wenig auf dem richtigen Konto übrig. Dann hast du noch wenig Geld für den ganzen Monat zum Ausgeben und wirst auch nur wenig Geld ausgeben. Das Vermögen hingegen wächst jeden Monat auf dem anderen Konto.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir den ganzen Beitrag durchlesen würde oder gar einen Kommentar dazu abgeben würde…
Ein sehr interessanter und informativer Beitrag, allein schon durch die Schreibweise! Gefällt mir viel besser, als alles andere formelle Zeug!
Das freut mich so sehr zu hören. 🙂
Die Logik, den Dispo als unterbewusste Ermahnung zu sehen, um so sparsamer zu leben, kann ich zustimmen. Lebe schon seit längerer Zeit so, immer mit genügend Rücklagen. Und mal ehrlich, die Dispokosten machen niemanden arm. Zudem ist die Bank, einem Schuldner, der mit Rücklagen, finanziell nie wirklich in Schieflage gerät, meist positiv gestimmt.
Für mich funktioniert das auch super! Schön, dass ich mit meiner Einstellung zum Konto überziehen nicht alleine bin.