Das Thema der Mietbürgschaften ist vermehrt in Großstädten nach dem Miet-Boom der letzten Jahre aktueller denn je. Schließlich war es eher eine „Rand“- Bürgschaft, die von Banken und Versicherungen angeboten wurde, jedoch eher ein unbekanntes Dasein fristete. Doch seit Jahren steigen die Mieten vor allem in Ballungsgebieten und beliebten Stadtbezirken, sodass viele Mieten für Studenten, Auszubildende, sozial Schwächere oder Familien nicht mehr erschwinglich sind. Aber auch bei bezahlbaren Wohnungen schlägt meist die Kaution beziehungsweise die Sicherheit für die Mietzahlung stark ins Gewicht. Oftmals ist es möglich, dass bei einkommensschwächeren Mietern der Vermieter Bürgschaften der Eltern akzeptiert werden.
Wie funktioniert eine Mietbürgschaft?
| Doch wie genau funktioniert eigentlich eine Bürgschaft, die ein Mietverhältnis absichert? Das möchte ich dir im folgenden Abschnitt erklären.|
Bei der Mietbürgschaft handelt es sich um eine alternative Lösung zur Barkaution, die in der Regel bei jeder Neumietung fällig werden würde. Die Höhe der Kaution kann stark abweichen, da diese sich an der Netto-Grundmiete richtet. So werden normal drei komplette Netto-Grundmieten als Kaution fällig, damit der Vermieter ggf. Zahlungsausfälle kompensieren kann und diese somit als Sicherheit hat. Die Mietbürgschaft ist demnach für jeden potenziellen Mieter elementar, der nicht über die finanziellen Mittel verfügt die Kaution im Vorfeld an den Vermieter zu zahlen. Vor allem Auszubildende und Studenten sind vor dem Mietantritt meist nicht flüssig genug, um Renovierung, Einrichtung und Kaution gleichermaßen zu zahlen.
| Mit einer Mietbürgschaft wirst du somit beim Umzug finanziell entlastet, und kannst das Hauptaugenmerk auf deine neue Wohnungseinrichtung oder anfallende Neuanschaffungen und Renovierungen legen. |
Bürgschaften von Privatpersonen bergen Verpflichtungen und Risiken
Nachdem man sich entschieden hat, dass man von einer Bürgschaft Gebrauch machen will, sollte man sich überlegen, wer von einen persönlich am besten in Frage kommt. Obwohl die private Bürgschaft für den potenziellen Mieter die günstigste Alternative ist, wollen viele diese nicht zwingend in Anspruch nehmen, da hiermit natürlich private Verpflichtungen einhergehen. Sofern die Eltern sich zum Beispiel bereit erklären, die Kautionsbürgschaft zu übernehmen, haften diese auch bei einem Mietausfall und müssen diese begleichen. Im Vorfeld wird ebenso durch den Vermieter die Bonität dieser geprüft, was ebenfalls mit Aufwand verbunden ist. Es ist somit unabdingbar, dass die Bürgen über ein gutes, geregeltes Einkommen verfügen.
Eine mögliche Alternative: Bürgschaft von der Bank oder Versicherung
Alternativ bieten auch viele Versicherungen und Banken Mietbürgschaften an. Die Bürgschaft von der Bank kann z.B. bei der eigenen Hausbank beantragt werden. In der Regel nimmt die Bank eine bezahlbare monatliche Gebühr, sodass sich dies für den Mieter immer noch rechnet. Nachteil hierbei ist natürlich, dass man keine Vergleichsangebote einholen kann, da man hierzu bereits Kunde bei der Bank sein muss. Alternative Angebote gibt es bei Versicherungen. Hier ist die Auswahl schon größer, auch da man schnell und unkompliziert Angebote über das Internet einholen kann. Eine Übersicht mit verschiedenen Anbietern gibt es z.B. unter test.de. Direkt berechnen kann man die Kosten z.B. unter mietkautionsbuergschaft.de. Die Webseite vergleicht anhand der eigenen Angaben mögliche Anbieter. Hierbei sind Faktoren wie Höhe der Kaution, Dauer und vor allem Nutzung der Räumlichkeiten, ob privat oder gewerblich, von Relevanz.
| Wichtig zu wissen: Bürgschaften von Versicherungen sind meist teurer als bei der Bank |
Bankbürgschaften gibt es schon etwa ab 3 Prozent Zinsen, Versicherungsbürgschaften kosten dagegen zwischen 4- und 5 Prozent. Die Gebühr bezieht sich immer auf die vom Vermieter verlangte Kautionssumme für die Wohnung, und fällt jährlich an. Nach erfolgreicher Auswahl des besten Angebots wird noch deine Bonität als Mieter geprüft.
| Du solltest möglichst keinen Eintrag bei der Schufa haben. Daneben reicht ein regelmäßiges Einkommen oder sogar Nebenverdienst aus, um eine Zusage zu bekommen. |
Vor- und Nachteile für Mieter
Die Vorteile für dich als Mieter liegen auf der Hand. Deine eigenen finanziellen Reserven bleiben unangetastet und, du verfügst nun über die nötigen finanziellen Mittel zur weiteren Planung deiner Einrichtung, beziehungsweise kannst du kleinere Talfahrten finanzieller Natur unproblematischer überbrücken. Trotz vieler Vorteile gibt es auch einiges an Nachteilen, die du dir im Vorfeld durch den Kopf gehen lassen solltest.
+ mehr finanzieller Spielraum beim Umzug
+ kein Kredit nötig
+ keine finanzielle Doppelbelastung (neue Mietkaution fällt an, alte Kaution noch nicht zurück)
– bei langer Dauer teuer, da der Beitrag jährlich anfällt.
– Vermieter kann Bürgschaft ablehnen.
– keine Haftpflichtversicherung: Bank oder Versicherung holt sich später Geld von dir zurück!
Vor- und Nachteile für Vermieter
Seitens der Vermieter gibt es mit den Mietbürgschaften ebenfalls Vorteile, was den Aufwand und die Abwicklung betrifft. So kann man sagen, dass Vermieter mit der Mietkautionsbürgschaft de facto weniger Aufwand als beim herkömmlichen Mietkautionskonto haben. Es muss lediglich dir Urkunde verwahrt werden. Möchte der Vermieter einen Schaden geltend machen, muss ein Schadensformular eingereicht, und Nachweise erbracht werden.
+ keine Verwaltung von Kautionskonten
+ keine Abrechnung von Zinsen
– etwas Bürokratie: Schadensmeldung wie bei einer Versicherung
Noch etwas zum Abschluss
| Verwechsele die Mietbürgschaft bitte niemals mit einer Haftpflichtversicherung! Bei einem Schaden legt die Bank oder Versicherung das Geld für dich als Mieter nur vor. Sie holt es sich später von dir wieder zurück. |