Auf der Suche nach einer Bank ohne Kontoführungsgebühren bist du endlich fündig geworden. Und du bist sehr zufrieden. Deine neue Bank verlangt keine Kontoführungsgebühren fürs Girokonto und es gibt sogar noch eine kostenlose Kreditkarte oben drauf. Du bist dir sicher: Das ist alles was du brauchst, um das teure Girokonto deiner alten Bank endlich abzulösen und die Kontoführungsgebühren zu sparen.
Aber ist dein neues Girokonto wirklich kostenlos?
Definitiv nein! Denn:
Es gibt keine Bank ohne Kontoführungsgebühren. ?
Viele Banken werben mit ihrem kostenloses Girokonto, doch keine kann dieses Versprechen wirklich halten.
Eine Bank ohne Kontoführungsgebühren ist nicht kostenlos. Sie versteckt ihre Kosten nur sehr gut.
Ich zeige dir in diesem Märchen, wie du diese versteckten Gebühren erkennst und vermeidest.
Warum es keine Bank ohne Kontoführungsgebühren gibt.
Jede Bank weiß, wie sie dich am Besten als neuen Kunden anlockt.
Indem sie dir verspricht, dass sie auf Kontoführungsgebühren verzichtet und du dein Girokonto komplett kostenlos bekommst.
Aber das Problem ist:
Banken brauchen Kontoführungsgebühren um zu überleben.
Ohne Kontoführungsgebühren würde es Banken finanziell sehr schlecht gehen.
Generell verdienen Banken an zwei Dingen:
- Gebühren
- Zinsen
Da die Zinsen aktuell sehr niedrig sind, muss deine Bank umso mehr an den Gebühren verdienen.
Aber mit hohen Gebühren auf das Girokonto kriegt meine keine neuen Kunden. ?
Daher verstecken Banken ohne Kontoführungsgebühren die Kosten für ihre Girokonten sehr gut.
Ich habe dir eine kurze Übersicht zusammengestellt, wo Banken ohne Kontoführungsgebühren ihre zusätzliche Kosten fürs Girokonto verstecken:
- Überweisungsgebühren
- Buchungsgebühren (für Lastschriften und Daueraufträge)
- Gebühren für die Kreditkarte oder EC-Karte (insbesondere Ersatzkarten)
- Wechselkursgebühren (meistens sehr gut versteckt ?️♂️)
- Einzahlungs- und Auszahlungsgebühren für Bargeld
- Kosten für Schecks
- Rücklastschriften
Also selbst wenn deine Bank, laut der Werbung, ohne Kontoführungsgebühren auskommt, wird sie dir an einer anderen Stelle wieder Geld aus der Tasche ziehen. ?
Ein Girokonto mit sehr geringen Kosten findest du bei N26*. Ich nutze es selbst und bin sehr zufrieden.
Diese Banken haben keine offiziellen Kontoführungsgebühren.
Ich habe dir eine Liste zusammengestellt, welcher Banken aktuell keine Kontoführungsgebühren verlangen.
- comdirect
- Commerzbank
- norisbank
- ING
- N26*
- Postbank (mit Gehaltseingang)
- Targobank (mit Gehaltseingang)
- DKB
Bei diesen Banken solltest du also sehr genau auf versteckte Kosten achten, auch wenn sie keine Kontoführungsgebühren verlangen. ?
Banken, die Kontoführungsgebühren verlangen.
Im Gegensatz zu Banken mit kostenlosem Girokonto, findest du in der nachfolgenden Liste eine Aufstellung der Banken mit Kontoführungsgebühren:
- Sparkassen (die Kontoführungsgebühren legt jede Sparkasse selber fest)
- Volks- und Raiffeisenbanken (die Kontoführungsgebühren legt jede Volksbank selber fest)
- Netbank
- Spardabanken
- Deutsche Bank
- Hypovereinsbank
Banken mit vielen Filialen müssen die höchsten Kontoführungsgebühren verlangen, da sie auch die höchsten Kosten haben. ?
Unter allen Filialbanken haben Sparkassen und Volksbanken aktuell noch die meisten Bankfilialen. Das macht ihre Girokonto entsprechend teuer.
So findest du versteckte Kosten bei Banken ohne Kontoführungsgesbühren.
Banken sind Meister darin ihre Gebühren zu verstecken. ?️♂️
Aber es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass alle Bankgebühren veröffentlicht werden müssen und für dich als Kunden jederzeit einsehbar sind.
Du findest alle Gebühren deiner Bank (auch Sparkassen und Volksbanken), wenn du auf ihre Internetseite gehst und nach folgendem Begriff suchst:
„Preis- und Leistungsverzeichnis“
Das Preis- und Leistungsverzeichnis ist bei manchen Banken manchmal nur sehr schwer zu finden.
Und das hat einen ganz einfachen Grund:
Deine Bank will nicht, dass du die hohen Gebühren entdeckst. ?
Hast du es gefunden, wirf einen Blick hinein und suche am Besten nach den Dingen, die du häufig mit deinem Girokonto machst, zB:
- regelmäßige Überweisungen
- Geld abheben an anderen Automaten, die nicht deiner Bank gehören
- Bezahlen im Ausland (nicht Euro) mit der Kreditkarte
Diese 3 versteckten Gebühren zahlst du bei einer Bank ohne Kontoführungsgebühren.
Banken wissen, dass sie mit Kontoführungsgebühren keine neuen Kunden gewinnen.
Daher verzichten sie auf die Gebühren fürs Girokonto und verstecken sie lieber. ?
Mit dieser Taktik kriegen sie Neukunden und verdienen trotzdem genug Geld.
Banken ohne Kontoführungsgebühren verstecken die zusätzlichen Kosten meistens in 3 Gebühren:
- Zusätzliche Gebühren, die beim Einsatz von Kreditkarten in bestimmten Läden oder auf Internetseiten entstehen.
- Schlechte Wechselkurse, wenn du z.B. im Ausland mit deiner EC- oder Kreditkarte bezahlst.
- Ersatzkarten, falls du deine EC- oder Kreditkarte mal verloren hast oder sie kaputt ist.
Zusätzliche Gebühren fürs Bezahlen mit deiner Kreditkarte.
Nutzt du deine Kreditkarte sehr häufig fürs Bezahlen im Laden oder auch im Internet, lohnt es sich mal einen genaueren Blick auf die versteckten Gebühren deiner Bank ohne Kontoführungsgebühren zu werfen.
Häufig verlangen diese Banken extra Gebühren für das Bezahlen in bestimmten Läden oder Internetseiten. ?
Ich habe dir mal ein Beispiel aus einem Preis- und Leistungsverzeichnis einer großen Online-Bank herausgesucht, die 5% für jede Bezahlung bei der Lotterie verlangt:
Schlechte Wechselkurse beim Bezahlen oder Geld abheben mit deiner EC- oder Kreditkarte.
Banken ohne Kontoführungsgebühren verstecken zusätzliche Gebühren gerne auch in schlechten Wechselkursen, wenn du deine Kredit- oder EC-Karte einsetzt.
Das kann in folgenden Fällen passieren:
- Du hebst häuftig Geld mit deiner Kreditkarte in fremden Währungen (alles außer Euro) ab.
- Du bezahlst mit deiner Kreditkarte im Internet nicht mit Euro.
- Im Urlaub zahlst du mit deiner Kreditkarte im Laden nicht in Euro.
Bezahlst du also mit deiner Kreditkarte nicht in Euro oder hebst Geld in fremden Währungen ab, bekommst du bei manchen Banken unbemerkt einen schlechteren Wechselkurs. ?
Hier ein Beispiel einer Bank ohne Kontoführungsgebühren:
Das heißt übersetzt, dass deine Bank ohne Kontoführungsgebühren die Wechselkurse selbst festlegt und nicht von Visa oder Mastercard umrechnen lässt.
Und das kostet dich bares Geld, ohne dass du davon überhaupt etwas merkst. ?
Banken ohne Kontoführungsgebühren verlangen sehr hohe Gebühren für eine Ersatzkarte.
Eine weitere versteckte Gebühr, die sehr teuer werden kann sind Gebühren für Ersatzkarten.
Das heißt, verlierst du deine EC- oder Kreditkarte oder ist sie einfach defekt, brauchst du eine neue Karte.
Für diesen Austausch verlangen Banken ohne Kontoführungsgebühren Geld. Sehr viel Geld, wie du hier siehst:
Du siehst, dass eine Ersatzkarte 14,90 Euro kostet. Sofern es dein eigenes Verschulden ist.
Diese Gebühr kannst du aber umgehen, indem du der Bank sagst, dass du nicht weißt, warum deine Kreditkarte nicht mehr funktioniert.
Im Zweifel wird deine Bank davon ausgehen, dass es an einem technischen Defekt gelegen haben muss. In diesem Fall, musst du keine Gebühren bezahlen.
Banken ohne Kontoführungsgebühren haben weitere Kostenfallen.
Dieses Märchen sollte dir einen Hinweis darauf geben, wo deine Bank überall von dir Gebühren verlangt, ohne dass du es überhaupt bemerkst.
Aber jede Bank erhebt unterschiedliche Gebühren. Du musst nur wissen wo.
Und damit dein persönliches Bankenmärchen ein happy End hat, empfehle ich dir unbedingt einen Blick in das Preis- und Leistungsverzeichnis deiner Bank zu werfen.
Deine Bank ohne Kontoführungsgebühren könnte in folgenden Produkte oder Dienstleistungen Gebühren versteckt haben:
- Zinsen für den Dispokredit
- Sehr hohe Überziehungszinsen (wenn der Dispokredit nicht mehr ausreicht)
- Briefbestätigungen jeder Art (Für Überweisungen, Lastschriften oder Steuerbescheinigungen)
Hallo Sascha,
toller Beitrag! Ehrlich gesagt befinde ich mich aktuell auf der Suche nach einem neuen Girokonto, da ich für mein bisheriges jetzt 3,90€ im Monat bezahlen soll. Das ist mir einfach zu viel. Mit den versteckten Kosten die du hier aufgezählt hast, könnte ich im Moment noch besser leben.
Ich danke dir auf jeden Fall für diesen Beitrag und werde bei meiner weiteren Suche noch einmal explizit das Kleingedruckte durchstöbern, bevor ich mich für einen Wechsel entscheide.
VG Christian
Es freut mich, dass ich dir helfen konnte! Wieder einer, der sich nichts mehr erzählen lässt! 🙂
Moin,
ich bin leider auch schon auf die Wechselkursfalle hereingefallen. Im Auslandssemester in Australien gab es „gratis Konten für Studenten“ direkt auf dem Campus. Das klang super, die Kontoeröffnung ist da drüben mit Deutschland verglichen erstaunlich einfach und die Kreditkarte gibt‘s direkt dazu. Auch Bargeldabhebungen an Fremdautomaten waren vergleichsweise günstig, also wo kam der Haken?
Kaum hatte ich das Geld für die Miete und die Lebenshaltung überwiesen und den Betrag auf dem Konto gesehen, fehlten mir 300 Euro. Wie konnte das sein? Ich habe recherchiert, den Support angerufen, den EZB-Wechselkurs herausgesucht und dann festgestellt, dass mir die Bank einen 4,6%! schlechteren Kurs gegeben hat. 4,6%!! Einfach so und ich konnte nichts dagegen tun.
Letzten Endes hat sich die Bank dazu bereit erklärt, mir die Hälfte meines Schadens zu ersetzen, da ich damit gedroht hatte die Universität über die Praxis zu informieren. Dennoch habe ich 150€ für diese Lektion bezahlt und seitdem schaue ich auch auf die Details der Preis- und Leistungsverzeichnisse.
Beste Grüße
Yanneck
P.s. nach meiner Rückkehr wurde das Konto dann doch noch kostenpflichtig und das Restguthaben war binnen kürzester Zeit aufgefressen. Also wer ein Konto im Auslandssemester eröffnet, der sollte es vor seiner Rückkehr dringend wieder schließen!
Also scheinen die australischen Banken den deutschen in nichts nachzustehen! 🙂 Danke für diese Inspiration. Das Thema könnte das Potenzial für einen neuen Artikel haben!
Das mag bei Fillialbanken so sein, gilt allerdings nicht für Direktbanken. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Ing-Diba, Comdirect, DKB sind 100%ig kostenlos ohne wenn und aber und ohne versteckte Kosten.
Natürlich hat jede Bank so ihre Vor und ihre Nachteile, wenn man Geld einzahlen möchte, geht das 3x jährlich bei der Comdirect.
Die DKB gibt dir sofort einen Dispo, falls man keinen möchte, ist das die falsche Bank und „erst“ ab 50€.
Bei der Ing-Diba muss man mit der Visakarte Geld abholen, dafür geht jeder Betrag.
Ich brauche seit 5 Jahren keine Fillialbank mehr, es geht alles online und ohne kosten!
Ist leider nicht ganz richtig. DKB nimmt 3% bei Lotterie Einsätzen etc. , wie oben beschrieben. Bin drauf rein gefallen…. leider
Nachtrag: Im Ausland halte ich mich kaum auf, deswegen kann ich nur was zu Deutschland sagen.
Ich hatte übrigens vor längerer Zeit gewechselt, wegen den Kontoführubgsgebühren einer Fillialbank.
Ich bin der Meinung, man muss denen ja auch kein Geld schenken! Bei Neueröffnung gibts von den Direktbanken sogar oft noch ne Prämie dazu.
Also ich weiß nicht so recht was ich dazu sagen soll.
Daß eine Bank, welche auch immer, durchweg kostenlos ist oder sein könnte, ist ja nun wirklich ein Märchen und glaubt kein Mensch (sollte zumindest). Wenn ich aber ein Konto „normal“ nutze, so wie bei meiner Sparda-Bank oder der DKB, dann habe ich einfach keine Kosten. Natürlich sollte man nicht blind auf die Werbung hereinfallen und davon ausgehen, daß alles was man braucht auch kostenlos ist – der Blick ins Preis- und Leistungsverzeichnis bleibt einem nun mal nicht erspart. Aber genauso sollte man natürlich auch bei einem Internetkauf schon mal einen Blick in die AGBs riskieren und sie wenigstens überfliegen…
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde den Artikel übertrieben. Mit den 3 Gebührenbeispielen habe ich nichts am Hut und somit sind die beiden genannten Banken für mich nach wie vor kostenlos.
Ja, bei der Sparda muß man einen Genossenschaftsbeitrag einzahlen und bekommt diesen erst bei Kündigung wieder. Und sie hat Gebühren für die Kreditkarte eingeführt, also habe ich diese gekündigt; brauche ich mittlerweile sowieso nicht mehr wirklich (was mal anders war, was aber nicht an mir liegt).
Und die DKB? Ist mir schleierhaft wie die meine ständigen kostenlosen Bargeldabhebungen an welchem Geldautomaten in Deutschland auch immer oder sogar mal in Italien finanzieren; und einen Negativstand auf der Kreditkarte auch (das mit dem Negativstand galt auch für die Sparda, in beiden Fällen bei monatlicher Komplettrückzahlung).
Sven
Man muss eben wissen für was man seine Karten benutzt. Wechselgebühren finde ich normal und mal ehrlich 1,75% vom Euroumsatz sind weder unverschämt noch hinterm Rücken. Das steht nämlich bei Kontoabschluss schon da. Wen die Wechselgebühren bei einem Urlaub stören sollte sich Gedanken machen ob er sich so einem Urlaub überhaupt leisten kann.
Guter Beitrag, insbesondere zu den versteckten Wechselkursen.
Die Dollar-Umrechnung ist noch harmlos.
In etwas kleineren Ländern kann es deutlich heftiger werden:
z:B. Israel:
Firstdata Visa: 4,177806 ILS
Comdirect/Commerzbank: 4,0214 ILS
Das sind 3,9% Wechselkursverlust!
Ich finde deinen Beitrag auch höchst interessant! Mich hatte es auch schon interessiert, wie Banken mit „kostenlosen Kontos“ am Markt überleben können.
Ich möchte aber noch eine Begründung für meinen Wechsel hier lassen. Meine Frau und ich haben beide je ein Giro Konto, zusätzlich haben wir ein gemeinsames Konto (von dem gemeinsame Fixkosten bezahlt werden) und sie hat eine Kreditkarte. Meine Hausbank verlangt für ein Girokonto, das Kostenlose (beleglose) Überweisungen beinhaltet 8,99€ / Monat. Für die Kreditkarte werden jährlich 20€ berechnet. Also bezahlen wir jährlich nicht ganz 350€ reine Kontoführungsgebühren.
(An dieser Stelle muss ich gestehen, dass die Bank auch günstigere Kontos anbietet, die dann aber für jede Überweisung Gebühren verlangt. Ich habe nicht gegengerechnet, ob sich solch ein Model für mich besser eignen würde)
Dennoch habe ich ein Problem mit diesem hohen jährlichen Preis. Ich brauche im Grunde keinen riesigen Glaskasten, der mit überdimentionierten Klimaanlagen (im Sommer hatte es dort immer 18°) und mit Personal, das schlechter mit Zahlen umgehen kann als ich. Noch dazu checke ich meine Finanzen online und hole keine Kontoauszüge mehr bei der Bank ab. (Das ist auch irgendwie Steinzeitlich.) Selbst nach mehrmaligen Hinweisen, dass ich diese NICHT haben möchte, bekomme ich einige Monate später wieder Briefe, die mir jedes Mal mit 3,90€ in Rechnung gestellt werden.
Für mich ein klarer Grund zu einer Direktbank zu wechseln. Dort habe ich natürlich gewisse Einschränkungen: Mindestabhebebetrag von 50€ und Einzahlungen nur bei einer komischen Bank ab 1000€ kostenlos, vielleicht hier und da ein paar versteckte Gebühren. Aber ganz ehrlich: Wann wen schmerzt es mind. 50€ abzuheben? Und ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich das letzt Mal Geld einbezahlt habe. Ich lasse z.B. Bargeldgeschenke zu Hause und zahle nach und nach meine Bargeldgeschäfte damit.
Dafür habe ich aber auch viele Vorteile: wirklich übersichtliches Webinterface, GiroKarte, Debit Visa Karte, Tagesgeldkonto, Depot.. alles dabei.
Mein Fazit: Es sind nicht immer nur Kosten, die einem zum Wechsel treiben, Ich kann mit den „Einschränkungen“ gut leben, habe mit der Visa sogar deutlich mehr kostenlose Bargeldautomaten als vorher, bin sehr glücklich, wenn ich beim berühmten „Abschluss“ ein + statt einem – sehe und muss mir vier neue Pins merken.
Gruß Chris