Die Bankenlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten durch die Digitalisierung grundlegend verändert. Angesichts der rasanten technologischen Fortschritte stehen wir vor einer noch dynamischeren Zukunft. Der technische Fortschritt schreitet so schnell voran, dass sich viele fragen, welche Veränderungen in naher Zukunft möglich sind. Auch in Bezug auf Berufe könnte es zu einem drastischen Wandel kommen. Doch wie könnte ein potenzielles Szenario in etwa 50 Jahren aussehen?
Wandel des Bankgeschäfts durch Digitalisierung
Die Digitalisierung hat das Bankwesen bereits revolutioniert, und diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen. Zukünftige Banken könnten vollständig digitalisiert sein, was bedeutet, dass physische Filialen weitgehend überflüssig werden. Digitale Plattformen und mobile Apps werden die Hauptschnittstellen für Bankdienstleistungen sein. Kunden können ihre Konten rund um die Uhr verwalten, ohne jemals eine Filiale betreten zu müssen. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die N26, eine rein digitale Bank, die ihre Dienstleistungen komplett über eine App anbietet und physische Filialen vermeidet. Mit der N26 Kreditkarte kann alles unkompliziert bezahlt und kontrolliert werden.
Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning wird die Art und Weise, wie Banken ihre Dienstleistungen anbieten, drastisch verändern. Mit fortschrittlichen Algorithmen können Banken enorme Datenmengen analysieren und daraus wertvolle Einblicke gewinnen. Die Chancen der digitalen Transformation von Banken sind vielschichtig. Beispielsweise kann KI zur personalisierten Finanzberatung eingesetzt werden, indem sie individuelle Ausgabenmuster analysiert und maßgeschneiderte Spartipps oder Investitionsstrategien vorschlägt. Die britische Bank Barclays nutzt bereits KI, um Kundenverhalten zu analysieren und personalisierte Produktempfehlungen zu geben.
Automatisierte Kreditvergabeprozesse sind ein weiteres Feld, in dem KI und Machine Learning revolutionäre Veränderungen bewirken können. Traditionell dauert die Bearbeitung eines Kreditantrags mehrere Tage oder Wochen, da eine umfassende Prüfung der Bonität und anderer finanzieller Parameter erforderlich ist. Mit KI können Banken diese Prozesse in Echtzeit durchführen. So hat die US-amerikanische Bank JP Morgan Chase einen KI-gestützten Kreditprüfungsprozess eingeführt, der Kreditanträge innerhalb von Minuten bewertet und genehmigt.
Sicherheit und Transparenz im Bankwesen
Prädiktive Analysen, die durch Machine Learning ermöglicht werden, bieten Banken die Möglichkeit, zukünftige Trends und Verhaltensweisen vorherzusagen. Dies kann dazu genutzt werden, um proaktiv auf Kundenbedürfnisse einzugehen und Risiken zu minimieren. Ein Beispiel ist die Schweizer Bank UBS, die prädiktive Analysen verwendet, um Markttrends vorherzusagen und ihren Kunden entsprechende Anlageempfehlungen zu geben.
Auch die Blockchain-Technologie wird eine zentrale Rolle spielen. Blockchain, bekannt durch Kryptowährungen wie Bitcoin, bietet eine dezentrale und unveränderliche Datenbank, die die Sicherheit und Transparenz von Transaktionen erheblich verbessern kann. Durch die Dezentralisierung wird das Risiko von Datenmanipulation und Hacking minimiert. Zudem ermöglicht die Blockchain-Technologie den Einsatz von Smart Contracts. Diese selbstausführenden Verträge, die in der Blockchain gespeichert sind, können viele der heutigen manuellen Prozesse überflüssig machen. Zum Beispiel kann ein Smart Contract automatisch eine Zahlung auslösen, sobald die Bedingungen des Vertrags erfüllt sind, was die Notwendigkeit einer manuellen Überprüfung und Freigabe eliminiert.
Ein praktisches Beispiel für die Anwendung von Blockchain und Smart Contracts im Bankwesen ist die spanische Bank BBVA, die Blockchain-Technologie für die Abwicklung von Unternehmensfinanzierungen nutzt. Durch die Automatisierung der Vertragsabwicklung und die sofortige Ausführung von Transaktionen konnte die Bank die Bearbeitungszeit von Wochen auf wenige Stunden reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen.
Zukunft der Bankangestellten
Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird sich auch das Profil der Bankangestellten grundlegend verändern. Routineaufgaben werden zunehmend von Algorithmen und automatisierten Systemen übernommen, wodurch der Bedarf an traditionellem Personal sinkt. Banken in Zeiten der Digitalisierung müssen stets auf dem neuesten Stand sein und den technologischen Fortschritt kontinuierlich integrieren. Stattdessen wird es einen höheren Bedarf an Fachkräften geben, die über technologische Kompetenzen verfügen. Datenwissenschaftler, KI-Spezialisten und IT-Sicherheitsexperten werden in den Banken der Zukunft besonders gefragt sein.
Die menschliche Komponente wird jedoch nicht vollständig verschwinden. Beraterrollen, die eine hohe emotionale Intelligenz erfordern, wie z.B. komplexe Finanzplanung oder Vermögensverwaltung für wohlhabende Kunden, bleiben weiterhin relevant. Diese Berater werden durch fortschrittliche Technologien unterstützt, die ihnen tiefere Einblicke und genauere Analysen ermöglichen.
Investieren in ETFs
Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen im Anlagebereich ist die Popularität von Exchange Traded Funds (ETFs). Diese kostengünstigen und flexiblen Anlageinstrumente haben die Art und Weise, wie Menschen investieren, revolutioniert. In den nächsten 50 Jahren könnten Banken eine noch zentralere Rolle bei der Bereitstellung und Verwaltung von ETFs spielen. ETFs sind sehr attraktiv und finden bereits heute großen Anklang. Mit fortschrittlichen KI-Algorithmen können Banken personalisierte ETF-Portfolios erstellen, die den individuellen Präferenzen und Risikoprofilen der Kunden entsprechen.
Darüber hinaus könnten Banken auch aktiv verwaltete ETFs anbieten, die durch die Kombination von menschlicher Expertise und maschinellem Lernen eine überdurchschnittliche Rendite anstreben. Diese Entwicklungen würden es den Anlegern ermöglichen, von den Vorteilen sowohl der passiven als auch der aktiven Anlagestrategien zu profitieren.