Was macht eigentlich dein kleines Speckpolster an der Hüfte? Seitdem dich deine Eltern über Weihnachten mit allem möglichen (und unmöglichem) Zeug vollgestopft haben, ist ja nun schon eine Weile vergangen. Und noch immer sind sie da, die Röllchen (oder Rollen?) 🙂 am Bauch. Ist ja nicht so schlimm, denn du bist Mitglied im Fitnessstudio. Da kannst du trainieren gehen, wann immer du willst. Rund um die Uhr. Mit Betreuung. Ohne Betreuung. Mit Duschen. Ohne Duschen. Getränkeflatrate hast du auch? Wow!
Das Problem ist: Du gehst nicht hin!
Seit Ewigkeiten bist du im Fitnessstudio angemeldet.
Dumm nur, dass du viel arbeitest und Abends nicht noch in ein überfülltes Fitnessstudio rennen möchtest.
Verständlich… wer möchte schon seinen kleinen Wohlststandsbauch zwischen den ganzen durchtrainierten Schränken sehen? 🙂
Trotzdem nimmst du dir jede Woche aufs Neue vor:
Dieses Mal geh ich wirklich hin.
Wir wissen beide, dass du nicht hingehen wirst. Du nimmst es dir immer mit aller Kraft vor aber du schaffst es einfach nie.
Wieder länger gearbeitet am Montag? Dienstag Serie gucken? Wäsche waschen am Mittwoch? Der Donnerstag? Da willst du dich mal ausruhen. Einkaufen am Freitag? Am Wochenende ausschlafen und erholen?
Kommt dir das bekannt vor?
Ein teuerer Spaß, den du dir da gönnst
Monat für Monat zieht dein Fitnessstudio den Mitgliedsbeitrag ein.
Das merkst du fast gar nicht mehr… Und irgendwie fehlt das Geld am Monatsende auch nicht.
Mitglied im Fitnessstudio zu sein ist bequem oder? Man gehört dazu, hat aber keine Verpflichtungen. 🙂
Lass uns doch mal kurz zusammen rechnen, ob du deine Bequemlichkeit nicht doch im Geldbeutel merkst.
Nehmen wir an, dein Fitnessstudio kostet dich 40 Euro im Monat und du bist auch noch in acht Jahren Mitglied.
Wieviel Geld hättest du in diesen acht Jahren an Mitgliedsbeiträgen bezahlt? Was schätzt du?
40 Euro im Monat… das sind über acht Jahre bestimmt 1.000 Euro oder 2.000 Euro, die du dir sparen kannst.
Ja ja… viel Geld aber irgendwie auch die Mühe nicht wert jetzt zu kündigen.
Selbst wenn du kündigst und dir das Geld sparst. Was sollst du damit machen? Das bisschen mehr würdest du doch gar nicht merken und am Ende liegt die Kohle nur dumm auf dem Girokonto herum.
Und gesünder lebst du ohne Fitnessstudio auch nicht…
Was dich dein Fitnessstudio wirklich kostet
Wir rechnen kurz nach, was dich deine Mitgliedschaft im Fitnessstudio nach acht Jahren wirklich gekostet hat.
Acht Jahre sind 96 Monate. 96 Monate mal 40 Euro macht 3.840 Euro. Das ist nicht wenig Geld und deutlich mehr, als du geschätzt hättest oder?
Das ist aber noch nicht alles.
Beim Zusammenrechnen haben wir einen Fehler gemacht. Wir haben zwei Dinge vergessen:
- Zinsen und
- Zinseszinsen
Zinsen?
Du fragst dich, ob ich die 0,02% meine, die du gerade bei deiner Bank für die Geldanlage bekommst?
Nein, die meine ich nicht! 🙂
Ich meine die acht Prozent Zinsen, die du beim Geld investieren bekommst. Dazu kommt, dass diese acht Prozent durch den Zinseszinseffekt immer wieder gleich mit verzinst werden.
Rechnet man Zins und Zinseszins mit ein, kostet dich dein Fitnessstudio nach acht Jahren 5.326,82 Euro.
Das hättest du nicht gedacht oder?
5.326,82 Euro schmeißt du also durch eine Pseudo-Mitgliedschaft im Fitnessstudio aus dem Fenster. Die ganze Kohle zuhause per Hand aus dem Fenster zu werfen, wäre mehr Training als dich im Fitnessstudio an den Geräten abzumühen. 🙂
Würdest du dein Geld 15 Jahre lang investieren, anstatt Mitglied im Fitnessstudio zu sein, wäre es sogar schon 13.597,78 Euro.
Um fit zu bleiben brauchst du kein Fitnessstudio
Etwas für seine Gesundheit zu tun ist super wichtig. Den Speckrollen kannst du aber auch ohne Fitnessstudio den Kampf ansagen!
Es beginnt mit den ganz kleinen Dingen im Alltag.
Nimm öfters mal die Treppe, anstatt den Aufzug. Geh zum Supermarkt und fahr nicht mit dem Auto. Hol dein altes Fahrrad aus dem Keller und nutze es für den Weg zur Arbeit.
Ich kann deine Einwände hören…
Du wohnst im Erdgeschoss? Der Supermarkt ist 20 Km weit weg? Dein Weg zur Arbeit ist zu lang, um mit dem Fahrrad zu fahren?
Alles Ausreden! 🙂
Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten dich im Alltag ohne viel Aufwand fit zu halten.
Du musst nur kreativ sein
Ein Beispiel: Ich habe mir vor einer Weile für zuhause einen Heimtrainer gekauft. Ich springe drauf, fahre 30 Min. Fahrrad und springe wieder runter.
In der Zeit wäre ich noch nicht mal ins Fitnessstudio gekommen. 🙂
So ein Heimtrainer kostet knappe 100 Euro. Bei 40 Euro Mitgliedschaftsbeitrag im Fitnessstudio rechnet der sich also schon nach nicht mal drei Monaten.
Ich ergänze die 30 Min. Fahrradfahren dann noch oft mit einem 7 Min Workout. Dazu habe ich eine klasse App, die mich anleitet sieben Minuten lang Vollgas zu geben. Der Trainingseffekt ist der gleiche, wie nach einer Stunde Fitnessstudio.
Probier doch auch mal etwas Neues aus und sei kreativ.
Motiviere dich, indem du dir mit dem gesparten Fitnessstudio-Geld einen lang ersehnten Traum erfüllst.
Jetzt gleich kannst du dazu den ersten Schritt machen und dich erst einmal weiter über das Geld investieren aufschlauen.
Was denkst du?
Bist du auch Pseudomitglied im Fitnessstudio deines Vertrauens? 🙂 Warum kündigst du nicht, gehst lieber an der frischen Luft joggen und tust etwas für deine Träume?
Pech, wenn man sich das falsche Studio aussucht. Ich finde immer einen Parkplatz, die Umkleiden sind sauber und ich gehe fast täglich. Überfüllt ist es auch nicht. Ich zahle sogar 75 Euro im Monat, komme also insgesamt auf einen deutlich besseren PKW. Andere gehen ins Kino, Essen … was weiß ich. Ich spare mir keinen Cent, wenn ich nicht ins Studio gehe. Und Joggen draußen geh ich trotzdem. In diesem Sinne …
Für solche Vielnutzer wie dich, ist das wahrscheinlich die beste Lösung 🙂 … Noch eine Frage, die mir nicht aus dem Kopf geht: Sind deine Schultern tatsächlich so breit, wie ich sie mir vorstelle? 2,20 Meter?
Hi Sascha,
sehr amüsanter Artikel! Manches ist natürlich ein bisschen übertrieben, aber als Mittel zur Verdeutlichung ist das natürlich erlaubt 🙂 Zur Primetime kann es einem da wirklich so gehen, wie von dir beschrieben. Ich versuche die Hauptzeiten immer zu meiden.
Aktuell bezahl ich bei mir im Fittnessstudio 15€ pro Monat. Joggen würde mir nichts für den Muskelaufbau bringen und Fett was weg müsste hab ich keins. Eher im Gegenteil hätte ich gern etwas mehr Masse. 😀 Da ich aber kein Pseudomitglied bin, sondern regelmäßig ins Fittnessstudio gehe, sind die 15€ für mich auch voll in Ordnung.
Zum Schluss würde ich gern noch einen Link hier lassen, da ich finde, dass er sehr gut zu diesem Thema passt. Es handelt sich dabei um die 173er und 752er Regel. Mit der man relativ schnell überschlagen kann, was man mit der Einsparung von wöchentlichen oder monatlichen Ausgaben auf dem Konto hätte.
Viele Grüße
Christian
P.S.: Mach weiter so, ich lese deine Artikel sehr gern 🙂
Ich bin seit gut 2 Jahren _aktives_ Mitglied in einem Fitness-Studio. Durch meine Selbständigkeit habe ich den Vorteil, dass ich morgens gehen kann. Parkplatz- und abendliche Motivations-Probleme gibt es also nicht. Außerdem war ich schon immer ein sehr disziplinierter Mensch. Ich gehe – wenn nichts dazwischenkommt – zwei Mal pro Woche morgens ins Studio und am Wochenende zusätzlich laufen.
Eigentlich ‚komme‘ ich vom Laufen, aber das ist, wenn man es jahrelang macht, auf Dauer zu einseitig. Die allgemeine Stärkung der Muskulatur hat mich auch beim laufen weitergebracht UND ich traue mich wieder ohne Skrupel in Badehose in’s Hallenbad! Zwei Jahre Training bleiben auch optisch nicht ohne positive Auswirkungen 😉
Meine Philosophie dahinter ist: 1 Tag trainieren – 1 Tag länger leben.
Denn ich möchte noch lange etwas von unserem Familien-Depot haben und erleben, wie es Kindern und Enkeln nützt.
An sich verteufle ich Fitnessstudios nicht, war auch 2 Jahre Mitglied. Mich störte der Weg dorthin. Für minimum 20 Euro im Monat kann man sich alternativ selbst Geräte anschaffen und zuhause trainieren.
Ich habe mich im letzten Jahr auch zum ersten Mal im Fitnessstudio angemeldet. Vorher habe ich die immer gemieden und draußen Sport getrieben. Viele Jahre Fußball und Joggen. Aber leider bin auch ich älter geworden und bin daher aufs Rennrad umgestiegen. Es schont doch sehr meine Gelenke und bereitet mir auch noch sehr viel Freude. Das Problem ist nur, dass es im deutschen Winter nicht so viel Spaß macht Rennrad zu fahren. Daher kam mir der Gedanke im Winter Fitnessstudio und im Sommer Rennrad. Und tatsächlich habe ich eins gefunden wo das Möglich ist. Ich zahle 20 Euro im Monat und kann im Sommer mit der Bezahlung aussetzen. Da ich fast immer nach der Arbeit fahre habe ich auch keine Probleme bei der Parkplatzsuche. Natürlich muss man schon ein wenig Selbstdisziplin an den Tag legen. Aber ich finde das gute Gefühl nach dem Sport ist es das wert.
Gruß Klaus-Dieter
Ich bin in einem Studio angemeldet, für das ich 22 EUR pro Monat zahle. Es ist direkt die Straße runter … ich muss mich aber auch oft überwinden, und manchmal dauert es wirklich Tage, dass ich mich aufraffen kann. Im Moment gehe ich regelmäßig 1x die Woche … besser als Nix? :/
Ich habe noch nie ein Fittnessstudio von innen gesehen. Ich habe mehr als 30 Jahre Fußball gespielt zusätzlich teilweise Tennis. Heute mache ich meine Übungen zu Hause oder draußen und gehe laufen. Ich nehme Treppen statt Fahrstuhl, öfter mal das Fahrrad, statt das Auto und gehe spazieren. Einfach so. Der Bewegung wegen.
Netflix kenne ich nur aus Blogartikeln und Podcasts. Scheint n dolles Ding zu sein!
Gegen eine Mitgliedschaft spricht nix, wenn man hingeht und wenigstens einen Teil der Angebote dort regelmäßig nutzt.
40€ für einen Sparplan sollte man hoffentlich zusätzlich noch aufbringen können. Wenn das Geld einer ungenutzten Mitgliedschaft noch dazu kommt – umso besser!
Beste Grüße
Vincent
Die Überschrift ist falsch: Nicht die Faulheit kostet, sondern die Mitgliedschaft im Fitnessstudio.
Die Kosten wären nämlich ohne die Faulheit genau so hoch. Auch wenn das Geld dann sicherlich besser verwendet wäre.
Unvernünftig ist dabei letztendlich einfach nur für Dinge zu zahlen die man gar nicht braucht oder nutzt. Aber das ist keine Besonderheit von Fitnessstudios, sondern gilt für viele andere Bereiche genauso…
Sorry, Martin… da hast du natürlich recht. Danke für die Korrektur! Vielleicht findest du oben im Text auch noch ein paar Kommafehler, die du mir mitteilen kannst? Das würde mir sehr helfen! Danke! 😀
Hey Sascha,
super Artikel und sehr witzig geschrieben 😉
Regt zum Nachdenken an, wofür man überall „Geld aus dem Fenster wirft“..
Liebe Grüße
Danke Anna… mach schnell das Fenster zu! 😉
Die, die nie da sind, könnten sich auch eine HTC Vive oder notfalls Oculus Rift zulegen, und ein paar der intensiveren Apps ausprobieren.
The Lab Longbow (kostenlos), The Lab Xortex (kostenlos), The Lab Slingshot (weniger Bewegung, aber wenn man das 2h… macht auch Bewegung), Holoball, Space Pirate Trainer, Fruit Ninja VR, The Thrill of the fight (Boxen), Audioshield (Musikdateien erschaffen den Takt der Bälle die man mit zwei Schlägern treffen muss)…
Jemand hat mit so etwas erfolgreich abgenommen.
Ich glaube ein Pfund pro Woche. Bei YouTube findet man Videos zu „VR Workout“.
Und es sind wegen des spielens motivierende Programme, kein „Training“.
Es gibt auch ein Ergometer (Fahrrad), zusammenklappbar wie ein Bügelbrett für virtuelle Radfahrten.
Aktuell evtl. noch als Kickstarter-Projekt.
VRZoom, und es gibt noch WideRun…
Wow… Danke für die Tipps, Tobias! Klasse… ich nehme das mal in den Artikel auf! 😉
Haha (-; der Beitrag war wirklich super. (-; Ich vermute es liegt daran, weil man sich erhofft, es ist ein Druckmacher, wenn man schon angemeldet ist und Geld zahlt. Für manche shceint das hzu funktionieren, aber vermutlich nur, wenn der Betrag irgendwie weh tut. Meiner Meinung nach kann das aber nicht de richtige Motivator sein, um Sport zu machen…
Liebe Grüße!
Mal schauen ob der Druck größer wird, wenn der Kontostand rot ist nachdem das Fitnessstudio abgebucht hat! 🙂 haha