Seit langem hast du ein sehr schlechtes Gefühl, wenn du an dein Konto denkst. Du hast komplett den Überblick über deine Finanzen verloren und kommst Monat für Monat in finanzielle Engpässe. Irgendwie schaffst du es nicht das Geld zusammenzuhalten. Du hast Angst, irgendwann könnte das Geld gar nicht mehr reichen. Dabei arbeitest du viel und kannst dir trotzdem nie etwas leisten. Das frustriert! Jeden Monat kommt immer noch eine Rechnung, an die du nicht gedacht hast.

Du denkst, so ein Chaos kann nur ein Profi beseitigen und du brauchst dringend die Beratung vom Fachmann? Der Fachmann bist du, denn niemand interessiert sich für dein finanzielles Wohlergehen mehr als du selbst.

Die Finanzen in den Griff bekommen ist keine schwere Aufgabe. Das kannst du ganz allein und ohne viel Aufwand. In diesem Märchen zeige ich dir wie.

Eine Bestandsaufnahme deiner Finanzen ist der erste Schritt um Ordnung zu schaffen

Stell dir einen Marathon vor, bei dem du nicht weißt wo sich Start und Ziel befinden. Du würdest endlos im Kreis laufen und irgendwann aufgeben. Würdest du überhaupt losrennen? Wahrscheinlich nicht, denn diesen Wettlauf verlierst du.

Damit es dir bei deinen Finanzen nicht auch so ergeht, musst du wissen, wo du aktuell stehst. Du brauchst eine Orientierung, einen Überblick wieviel Vermögen du hast und welche Schulden du besitzt.

Schreibe dazu all deine Vermögenswerte in eine Excel-Tabelle. Kontostände von Girokonten, Tagesgeldkonten, Festgeldern, Sparbüchern, etc.

Hast du ein Aktiendepot? Wieviel ist es aktuell Wert? Auch Bausparverträge und Bankschließfächer solltest du in deiner Tabelle erfassen.

Besitzt du eine Immobilie oder ein Auto? Ab in die Liste damit.

Während Vermögen aufzulisten noch Spaß macht, sind die Schulden nicht mehr ganz so lustig. Aber es hilft nichts, denn für den Status quo deines Vermögens brauchst du auch eine Übersicht der Verbindlichkeiten.

Raten-, Dispo- oder Autokredite? Ist deine Immobilie finanziert? Hast du sonstige Verbindlichkeiten oder Schulden? Evtl. alte Studienkredite?

Das Ergebnis hälst du in einer Übersicht fest

Mach dir eine genaue Aufstellung, welche Vermögenswerte du besitzt und welche Schulden du im Nacken hast. Führe die Werte zusammen und verschaffe dir einen Überblick.

Zögere bitte nicht vor diesem Schritt. Sicher ist es etwas Arbeit. Aber stell dir vor, wie du dich fühlen wirst, wenn du deinen kompletten Vermögensstatus vor dir in einer Excel-Tabelle liegen siehst. Du kennst dann jeden Millimeter deines Vermögens. Kein Bankberater kann dir mehr Märchen erzählen. Diese Arbeit machst du nur ein einziges Mal und kannst dann immer darauf zurückgreifen.

Mit deiner selbstgebauten Übersicht weißt du wo du stehst und wie reich du bist. Vielleicht lauert aber auch hier schon die erste Überraschung und du siehst zum ersten Mal wie hoch deine Schulden tatsächlich sind. Es kann frustrierend sein festzustellen, dass man Vollzeit arbeitet und doch mehr Schulden als Vermögen besitzt.

Sollte sich dir beim Anblick deiner Verbindlichkeiten der Magen umdrehen, ist das ein gutes Zeichen. Denn jetzt kannst du loslegen und deine Finanzen in den Griff bekommen.

Rücklagen sichern dich ab und geben dir ein gutes Gefühl

Du hast das Gefühl, dass du arbeitest und arbeitest und trotzdem finanziell nicht vom Fleck kommst? Du fühlst dich wie ein Hamster der strampeln muss um nicht aus dem Hamsterrad zu fliegen?

Was wäre, wenn du gar nicht mehr strampeln müsstest, sich das Hamsterrad aber trotzdem noch weiter dreht? Eine Notreserve hält das Hamsterrad in Bewegung.

Der Teufel ist ein Eichhörnchen. Es kann immer etwas unvorhersehbares im Leben passieren. Darauf solltest du mit einer finanziellen Reserve vorbereitet sein.

Als Notreserve solltest du drei Nettomonatsgehälter auf der hohen Kante parken. Der Notgroschen sollte immer flexibel und nicht fest angelegt sein. Am besten nutzt du hierfür ein Tagesgeldkonto.

Lege monatlich Geld für deinen Urlaub zurück

Mit einer Urlaubsrücklage kannst du bequem in den Urlaub fahren, ohne dauernd auf deinen Kontostand schielen zu müssen. Denn wer trinkt schon gerne Cocktails und will dabei an seinen Kontostand denken?

Vielleicht geht es dir wie mir früher: Extra Geld für den Urlaub hatte ich nie zurückgelegt. Flüge, Hotels, und Mietwagen wurden einfach vom Geld auf dem Girokonto bezahlt. Der Kontostand schmolz schneller als ein Eis im Juli auf Mallorca.

Dieses nervige Problem habe ich nicht mehr, seitdem ich für meinen nächsten Urlaub monatlich etwas Geld auf einem Tagesgeldkonto zurücklege. Immer den gleichen Betrag als Dauerauftrag. So lasse ich die jährlichen Urlaubskosten einfach in meine monatliche Ausgaben einfließen.

Alle Ausgaben wie Flugbuchungen, Hotelanzahlungen und Mietwagen zahle ich bereits im Voraus von diesem Tagesgeldkonto. Im Urlaub zahle ich Essen, Ausflüge und Souvenirs zunächst von meinem Girokonto und überweise mir das Geld von meinem Urlaubs-Tagesgeldkonto zurück.

Das hat einen riesen Vorteil: Du kannst deinen Urlaub genießen und musst nicht jeden Cent zusammenzählen. Mit dem Kontostand deines Tagesgeldkontos hast du so im Blick was du dir im Urlaub leisten kannst.

Du magst Finanztipps rund um deinen Urlaub? Hier habe ich einen weiteren für dich.

Abschreibungen sind sinnvoll bei teuren Anschaffungen

Du kennst das sicherlich auch sehr gut. Du sparst lange auf einen Wunsch hin, z.B. ein Auto, eine neue Couch oder ein neues Handy. Dann erfüllst du dir diesen Traum und wunderst dich, warum du dir keinen Ersatz für Auto, Couch und co leisten kannst, wenn sie dir nicht mehr gefallen.

Der Grund ist einfach: Du hast keine Abschreibungen vorgenommen.

Abschreibungen werden normalerweise nur in Unternehmen angewendet und stellen den Wertverlust von Gütern dar.

Alles verliert mit der Zeit an Wert. Kaufst du dir ein Auto für 10.000 Euro und fährst drei Jahre damit, ist es danach einige Tausend Euro weniger Wert als zuvor.

Durch deine Nutzung hat das Auto an Wert verloren. Es wird nie wieder so viel Wert sein, wie in dem Moment in dem du es gekauft hast. Dieser Wertverlust ist schleichend. Über Monate und Jahre verliert dein Auto langsam an Wert. Im Grunde sind das Kosten. Monatliche Kosten, die du von deinem Einkommen abziehen solltest.

Den Wertverlust deiner teuren Anschaffungen solltest du abschreiben

Willst du dir tatsächlich nur das kaufen was du dir wirklich leisten kannst, solltest den Wertverlust von teuren Produkten abschreiben und zu deinen monatlichen Ausgaben zählen.

Du musst den Wertverlust deines Handys, deines Autos oder deiner Couch schätzen und auf den einzelnen Monat herunter brechen. Die ermittelten Werte sind Zusatzkosten pro Monat.

Sicher werden deine Monatsausgaben steigen. Aber genau das ist der Zweck. So führst du dir deine tatsächlichen Ausgaben vor Augen. Leider ist es nicht damit getan, einmal auf seinen Traum hinzusparen und zu hoffen, dass man sich den nächsten schon irgendwie erfüllen kann.

Erfasst du den Wertverlust deiner teuren Anschaffungen, gehst du auf Nummer sicher dir auch deinen nächsten Traum erfüllen zu können.

Und noch ein positiver Nebeneffekt für das Projekt „Finanzen in den Griff bekommen“ tritt auf: Du kaufst dir automatisch nur Sachen, die du dir tatsächlich leisten kannst. Führst du dir einmal die monatlichen Kosten einer großen Anschaffung vor Augen, wirst du merken, dass das deine monatlichen Ausgaben in die Höhe treibt.

Meide Schulden wie der Teufel das Weihwasser

Die Verlockung Schulden zu machen ist groß. Null-Zins-Angebote im Elektrofachgeschäft, TV-Werbung mit günstigen Ratenkrediten oder der schnell verfügbare Dispokredit machen es dir einfach dich zu verschulden.

Doch ist verschulden tatsächlich so einfach und unverbindlich, wie die Werbung verspricht?

Schulden binden dich und nehmen dir deine Freiheit. Dabei sparst du doch um genau das zu erlangen: finanziell frei zu sein.

Bist du verschuldet, hast du unterbewusst immer die Angst deine Schulden nicht zurückzahlen zu können. Das hemmt dich in deiner Entscheidungsfreiheit auch mal ein Risiko einzugehen. Doch lieber nicht den neuen Job annehmen? Es könnte ja sein, dass du in der Probezeit rausfliegst und dann nicht mehr die Raten für deinen Kredit abzahlen kannst. Vlt. hättest du dich im neuen Job aber viel wohler gefühlt als im alten?

Schulden beeinflussen immer deine Handlungen und Entscheidungen.

Dazu kommt, dass die Kosten für Schulden höher sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Der Dispokredit z.B. ist einer der teuersten Kredite überhaupt. Im Durchschnitt beträgt der Zins für Dispokredite 9,6%.

Natürlich nutzt du beim Dispokredit nur einen kleinen Betrag und zahlst so nie hohe Beträge für Zinsen. Aber ich verrate dir etwas: Von dieser Einstellung leben die Banken sehr gut.

Das Entscheidende ist, dass die Inanspruchnahme des Dispokredit gar nicht notwendig ist. Mit einer guten Finanzplanung kannst du deine Finanzen in den Griff bekommen und hast genug Geld für deine Ausgaben zur Verfügung. Alles was du brauchst, ist ein guter Haushaltsplaner.

Mit einem Haushaltsplaner die Finanzen in den Griff bekommen

Finanzen in den Griff bekommen ohne einen Haushaltsplaner geht nicht.

Lass dich jetzt nicht von dem langweiligen Begriff ablenken. So schlimm ist es nämlich gar nicht.

Der einfachste Haushaltsplaner den ich kenne, besteht aus drei simplen Zahlen: 50/30/20 – oder besser gesagt 50%/30%/20%.

50% deines Einkommens legst du für deine lebensnotwendigen Ausgaben zurück. Dazu zählen Essen, Miete, Strom, Nebenkosten, Reparaturen, Versicherungen, Monatsfahrkarten und alle Kosten des Autos, wenn du damit zur Arbeit fährst.

30% deines Gehalts sind dein privates Budget. Ich nenne es das „Spaß-Budget“. Hier zählen Ausgaben für Handy, Fitnessstudio, Restaurantbesuch und z.B. auch die oben erwähnte Rücklage für den Urlaub rein.

Die letzten 20% deines Einkommens werden gespart. Dazu aber gleich mehr.

Um den Haushaltplaner umzusetzen brauchst du nicht viel Zeit

Für den Haushaltplaner brauchst du zwei Girokonten und ein Depot. Du hast bestimmt schon ein Girokonto, auf das dein Gehalt eingeht. Da hätten wir ja schon einmal ein Girokonto.

Jetzt solltest du allerdings noch ein weiteres Girokonto eröffnen, dass du für deine 30% Spaß-Budget verwenden kannst.

Damit der Haushaltsplaner ohne dein Zutun funktioniert, richtest du dir am besten einen Dauerauftrag auf dein neues Girokonto ein. Sobald dein Gehalt im nächsten Monat kommt, werden automatisch 30% überwiesen. Dein Spaß-Budget lädt sich so jeden Monat von ganz allein wieder auf. Bequem, nicht wahr?

Der große Vorteil beim Spaß-Budget ist, dass du anhand des Kontostandes immer genau siehst, wie viel du noch für dich zum Ausgeben hast. Klingt unwichtig, ist aber einfach super praktisch.

Da du ja alle lebensnotwendigen Ausgaben bereits über dein erstes Girokonto deckst, ist das Schlimmste was dir passieren kann, im aktuellen Monat kein Spaß-Budget mehr zu haben. Und den einen Kinobesuch weniger wirst du verkraften.

Die Krönung deiner neuen Finanzordnung ist die Altersvorsorge

Ich bin dir noch eine Antwort zu den 20% schuldig, die du nach dem Haushaltsplaner jeden Monat sparst.

Zunächst aber klären wir, warum es für dich überhaupt wichtig ist Geld zurück zu legen. Denn mit einem ganz klaren Ziel vor Augen fällt dir das Sparen deutlich leichter.

Du sparst für das – aus finanzieller Sicht – bedeutendste Ereignis deines Lebens: Deinen Ruhestand.

Willst du ein Leben lang arbeiten und dann noch in der Rente auf jeden Cent achten? Oder willst du ohne Sorgen deinen Lebensabend genießen, den Enkeln mal etwas gönnen und die Welt bereisen, wie es dir gefällt?

Damit du in deiner Rente die Füße hochlegen kannst, musst du heute aktiv werden, deine Finanzen in den Griff bekommen und 20% deines Einkommens sparen.

Die Kunst ist das richtige Produkt für die Altersvorsorge auszuwählen

Da du es einfach, unkompliziert und günstig haben willst, kommen übliche Vorsorgeprodukte, wie Riester-Rente, Versicherungen oder Sparverträge nicht in Frage.

Du weißt es besser und schmeißt dein Geld nicht für überteuerte Finanzprodukte aus dem Fenster. Du vertraust auf ein faires und transparentes Finanzprodukt. Einen ETF.

Vielleicht hast du den Begriff schon einmal gehört oder aber du liest ihn hier zum ersten Mal. In jedem Fall solltest du ihn dir merken, denn ein ETF ist der wichtigste Baustein für deine Altersvorsorge.

Obwohl ETFs einfach gestrickt sind, sind sie in einer unglaublichen Vielfalt verfügbar. Große und kleine ETFs. ETFs auf Branchen, auf Länder oder auf Rohstoffe. Es gibt sogar welche zum verschenken.

Aber auch bei der Auswahl deines ETFs hälst du es lieber ganz schlicht und einfach. Du konzentrierst dich nur auf einen ETF, mit dem du aber gleichzeitig in die größten Unternehmen der Welt investierst: Einen ETF auf den MSCI World.

Auf einen MSCI World-ETF richtest du in deinem Wertpapierdepot einen ETF-Sparplan ein und lässt monatlich 20% deines Einkommens automatisch anlegen.

Ich möchte ganz ehrlich zu dir sein. So gern ich ETFs auch mag, sie sind nicht risikofrei – und das werden sie auch nie sein.

Das Entscheidende aber ist, dass sich die Risiken – im wahrsten Sinne des Wortes – mit der Zeit in Luft auflösen. Ich lege dir an dieser Stelle meinen Artikel zum Geld investieren ans Herz. Lies in Ruhe alle Vor- und Nachteile der ETFs nach. Du wirst erkennen, dass ETFs für deine Altersvorsorge die richtige Wahl sind.

Du hast deine Finanzen in den Griff bekommen

Das Chaos ist besiegt. Du hast es geschafft und deine Finanzen in den Griff bekommen. Jetzt weißt du, wie hoch dein Vermögen ist und wieviel Schulden du besitzt.

Mit deiner neuen Notreserve fühlst du dich sehr wohl. Egal mit welchen Überraschungen das Leben aufwartet, du bist mit deiner Notreserve vorbereitet.

Du sparst regelmäßig für deinen Urlaub und kannst jetzt endlich entspannt deinen Sangria schlürfen. Dein Budget für den Urlaub hast du auf deinem Tagesgeldkonto immer im Blick.

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Um ein neues Auto oder einen bequemen Ersatz für deine durchgesessene Couch machst du dir keine Sorgen mehr, denn du schreibst die Kosten wie ein Unternehmen ab und hast so im Falle eines Falles immer eine Reserve.

Auch deine monatlichen Ausgaben sind jetzt gedeckt. Geld für Essen, Miete, Strom usw. hast du alles schon einkalkuliert. Jeden Monat hast du dein Spaß-Budget und weißt, was du noch für dich ausgeben kannst.

Und das Allerwichtigste: Du arbeitest jetzt nicht mehr nur jeden Monat um das Hamsterrad am Laufen zu halten. Du arbeitest jetzt für dich und deine Altersvorsorge, indem du 20% deines Einkommen in einen ETF investierst.

So lässt es sich leben!

Und jetzt du…

Die Finanzen in den Griff bekommen ist nicht schwer. Du musst es nur wollen. Nutze diese Tipps als Starthilfe. Ist es schwer für dich, diese Ratschläge umzusetzen? Oder hast du dein ganz eigenes System? Deine Meinung interessiert mich!